Bei dem Anschlag wurden sechs Zivilisten getötet, darunter auch Kinder. Der Täter selbst war erst 14 Jahre alt. Taliban bekannte sich zur Tat.
Kabul. Bei einem Selbstmordanschlag nahe des Nato-Hauptquartiers in Kabul sind am Sonnabend sechs Zivilisten getötet worden. Das teilten Vertreter von Nato und örtlichen Behörden mit. Der Täter sei erst 14 Jahre alt gewesen. Unter den Toten seien auch Kinder, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Sedik Sedikki. Der Angreifer könne dem radikal-islamischen Hakkani-Netzwerk angehört haben, vermutete Sedikki in einer Twitter-Nachricht. Der Nato zufolge fuhr der Täter auf einem Motorrad mit einer Sprengstoffweste vor den Eingang des Ausbilder-Stützpunktes Camp Egger, wo rund 2500 Menschen leben, und sprengte sich dort in die Luft. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag.
Ein Isaf-Sprecher verurteilte, dass Minderjährige zu diesen Taten gezwungen würden. Augenzeugen sprachen davon, dass die Straße vor dem Camp teils mit Blut und Körperteilen bedeckt war. Verletzte seien abtransportiert worden.
Die Tat legt erneut offen, wie leicht Aufständische selbst im Zentrum der afghanischen Hauptstadt Anschläge verüben können. Zugleich weckt sie Zweifel an der Fähigkeit der afghanischen Streitkräfte gegen die Aufständischen vorzugehen, wenn der Großteil der ausländischen Truppen den Hindukusch Ende 2014 verlässt. (Reuters)