Nach Monaten endloser Skandalgeschichten über junge Callgirls im Bett und Showgirls in der Politik will Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi sein Leben ändern.
Rom/Porto Rotondo. Die linksliberale römische Tageszeitung "La Repubblica" hatte berichtet, der Multimilliardär spiele mit dem Gedanken, sein im Nordosten von Sardinien gelegenes Luxusanwesen "Villa Certosa" zu verkaufen und eine Bußwallfahrt zu unternehmen. Er habe seinen "Intimfreunden" gegenüber offenbart, "sein Leben verändern zu wollen", so das Blatt. "Ich fühle mich in Villa Certosa einfach nicht mehr zu Hause nach allem, was passiert ist", zitierte das Blatt den Medienmogul. Der Regierungschef bezieht sich dabei wohl vor allem auf die 5000 Schnappschüsse des Paparazzo Antonello Zappadu von Gelagen in der Villa, deren Veröffentlichung Berlusconi nur zum Teil verhindern konnte. Der 72-jährige "Bel Ami" soll auf dem Anwesen, das auch über einen künstli-chen Vulkan verfügt, unter anderem in Begleitung der damals noch minderjährigen Schülerin Noemi Letizia abgelichtet worden sein. Nach dem Sommerurlaub, den er in der Erdbebenregion Abruzzen verbringen will, plane Berlusconi eine Bußwallfahrt nach San Giovanni Rotondo in Apulien. Dort liegt die Wirkungsstätte des Padre Pio, eines der beliebtesten Heiligen Italiens.