Nach dem Nato-Luftangriff im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet hatte die Regierung in Islamabad die Transportwege gesperrt.
Washington. Nach schweren Streit mit den USA öffnet Pakistan wieder die Nachschubwege für Nato-Truppen nach Afghanistan. Im Gegenzug musste sich US-Außenministerin Hillary für einen Nato-Luftangriff im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet entschuldigen, bei dem im November 24 pakistanische Soldaten getötet worden waren. Die Regierung in Islamabad hatte die wichtige Transportroute nach der Attacke gesperrt. Die Transportwege sind nicht zuletzt für den bis Ende 2014 geplanten Abzug der Nato-Truppen wichtig.
Clinton gab die pakistanische Entscheidung am Dienstag nach einem Telefongespräch mit ihrem Amtskollegen Hina Rabbani Khar bekannt. Dies gilt zugleich als erster Schritt, die Beziehungen beider Länder zu verbessern, die spätestens nach der Tötung von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden im Mai vergangenen Jahres in eine tiefe Krise geraten waren.
„Ich habe erneut unser tiefstes Bedauern für das tragische Ereignis in Salala im vergangenen November bekräftigt“, teilte Clinton in einer schriftlichen Erklärung nach dem Telefongespräch mit. Amerika respektiere die Souveränität Pakistans, fügte sie hinzu. Beide Seiten wollten zusammenarbeiten, um solche Zwischenfälle künftig zu vermeiden.
Zugleich bekräftigten beide Länder die Notwendigkeit eines gemeinsamen Kampfes gegen den Terrorismus. „Der Außenminister und ich haben daran erinnert, dass unsere Truppen – Pakistaner und Amerikaner - sich in einem Kampf gegen einen gemeinsamen Feind befinden“, hieß es in der Clinton-Erklärung.
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Hinter den Kulissen werfen die USA der Regierung in Islamabad immer wieder vor, nicht entschlossen genug gegen islamistische Extremisten im eigenen Land vorzugehen. Washington argwöhnt vor allem, der pakistanische Geheimdienst unterhalte Kontakte zu Extremisten und Terroristen. Auch gehe Pakistan nicht energisch genug gegen Taliban-Kämpfer im Grenzgebiet zu Afghanistan vor.
„Dies ist ein deutlicher Beweis für Pakistans Unterstützung für ein sicheres, friedliches und wohlhabendes Afghanistan“, meinte Clinton. Islambad habe zugesagt, für den Nachschub keine Transitgebühr zu erheben. Waffen und Munition würden – wie es bereits derzeit Praxis sei – ausschließlich für die afghanische Streitkräfte transportiert, hieß es weiter.
Auch für die im Norden Afghanistans stationierte Bundeswehr dürfte die Öffnung der Transportwege Erleichterungen bringen, vor allem im Hinblick auf den Abzug der internationalen Truppen. Diese hätten bei einer anhaltenden Blockade der Ostroute durch Pakistan verstärkt über ihren Zuständigkeitsbereich außer Landes gebracht werden müssen. Zudem wären höhere Kosten durch mehr teure Lufttransporte entstanden.
(dpa)