Laut eines Berichts der Zeitung “Jediot Achronot“ lässt die Hamas Gilad Schalit Dienstag oder Mittwoch frei. Israel wartet sehnsüchtig.

Tel Aviv. Die von ganz Israel sehnsüchtig erwartete Freilassung des Soldaten Gilad Schalit rückt näher. Sie soll im Rahmen des vereinbarten Gefangenenaustausches mit der radikalislamischen Hamas Anfang kommender Woche stattfinden, voraussichtlich am Dienstag oder Mittwoch erfolgen, schreibt die Zeitung "Jediot Achronot“. Eine offizielle Bestätigung für den Bericht gab es ebenso wenig wie für Angaben eines ägyptischen Beamten, Schilat sei bereits in Ägypten.

In dem Zeitungsbericht heißt es, seine Familie werde den 25 Jahre alten Gilat erstmals nach den langen Jahren der Trennung auf einem Militärstützpunkt im Zentrum Israels unter Ausschluss der Öffentlichkeit in die Arme schließen können. Seine Eltern Aviva und Noam hatten ihr Protestzelt vor dem Amtssitz von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Jerusalem schon am Vortag verlassen. Dort hatten sie die letzten Monate verbracht, um Druck für einen Gefangenenaustausch zu machen.

+++ Schalit-Austausch sorgt für gemischte Gefühle in Nahost +++

Israel und die radikalislamische Hamas, die Schilat im Gazastreifen festhält, hatten sich nach Jahren zäher Kontakte unter Vermittlung Ägyptens und Deutschlands auf einen Gefangenenaustausch geeinigt. Im Gegenzug zur Freilassung Schalits hat sich Israel bereit erklärt, 1027 palästinensische Häftlinge zu entlassen. Das wäre in etwa ein Fünftel aller Palästinenser, die im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt in Israel in Haft sind.

Schilat sei bereits über die nahende Freilassung informiert worden, teilte ein Sprecher der militanten Palästinenserorganisation Volkswiderstandskomitee (PRC) mit. Sie hatte Schilat zusammen mit zwei weiteren Gruppen in das Gebiet am Mittelmeer entführt. Wie es Schilat geht, ist unbekannt. Die Entführer ließen keine Besuche zu. Das letzte Lebenszeichen kam 2009.