Bei schweren Gefechten zwischen Stammeskriegern und jemenitischer Armee in der Nähe von Sanaa sind mindestens 40 Menschen getötet worden.

Sanaa. Die Gewalt im Jemen flammt wieder massiv auf. Bei schweren Gefechten zwischen der Armee und Stammesangehörigen sind am Donnerstag nach Regierungsangaben mindestens 40 Menschen ums Leben gekommen. Stammesführer Scheich Hameed Asem sagte, seine Kämpfer hätten in der Bergregion nordöstlich der Hauptstadt Sanaa eine Einheit der Streitkräfte angegriffen.

Nach übereinstimmenden Angaben des Verteidigungsministeriums, griffen bewaffnete Gruppen einen Armeeposten etwa 40 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Sanaa an. Die Regierungssoldaten hätten daraufhin die Stellungen des Stammes beschossen. Dabei seien Dutzende Zivilpersonen getötet oder verletzt worden. Ein Militärsprecher sagte nach jemenitischen Fernsehangaben, dass bei den Kämpfen 17 Soldaten und mindestens 23 Stammeskrieger getötet worden seien.

Einige jemenitische Stämme unterstützen die Protestbewegung gegen Präsident Ali Abdullah Saleh und liefern sich immer wieder Gefechte mit Regierungstruppen. In dem Land im Süden der arabischen Halbinsel gibt es seit Februar heftige Proteste gegen den seit 33 Jahren herrschenden Präsidenten Ali Abdullah Salih. Der umstrittene Staatschef liegt seit einem Bombenattentat im Juni in Saudi-Arabien im Krankenhaus, weigert sich aber weiterhin, die Macht aus der Hand zu geben.

Er werde Reformen umsetzen, aber keinen Umsturz zulassen, sagte der jemenitische Präsident Ali Abdallah Saleh vor Kurzem und kündigte Reformen sowie Verhandlungen mit der Opposition an. Dabei werden die Hauptforderungen der protestierenden Jugend bereits erfüllt: Saleh, der seit 32 Jahren herrscht und den ehemaligen irakischen Despoten Saddam Hussein als Vorbild nennt, will noch bis zum Jahr 2013 amtieren. Zugleich schloss er aus, dass sein Sohn Ahmed ihn im Präsidentenamt beerbt.

Mit Material von dpa/dapd