Sanaa. Gewalt und Chaos breiten sich im Jemen immer weiter aus. Die kuwaitische Botschaft in Sanaa wurde am Mittwoch geschlossen. Auch die italienischen Diplomaten haben inzwischen Jemens Hauptstadt verlassen, in der nach Angaben von Augenzeugen erneut Schüsse und Explosionen zu hören waren. Die deutsche Botschaft in Sanaa ist noch mit einer Kernmannschaft besetzt. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts sagte: "Es gibt derzeit keine konkreten Pläne, die Botschaft zu schließen, aber wir beobachten die Lage sehr aufmerksam." Das Auswärtige Amt hatte im Februar eine Reisewarnung für den Jemen ausgesprochen.
Die Regierungstruppen, die loyal zu Präsident Ali Abdullah Salih stehen, lieferten sich weiter Gefechte mit den Kämpfern von Scheich Sadik al-Ahmar, dem Führer des Haschid-Stammes, zu dem auch der Präsident gehört. Dabei wurden auf beiden Seiten Dutzende Menschen getötet oder verletzt. In der Nacht zum Donnerstag wurde aus Sorge vor dem Kugelhagel der Flughafen geschlossen.