Laut Uno befinden sich knapp zwei Millionen Somalis auf der Flucht. In einem Flüchtlingslager in Kenia träfen bis zu 1400 Menschen am Tag ein.
Genf. Ein Viertel der Bevölkerung Somalias von insgesamt 7,5 Millionen Menschen befindet sich nach Einschätzung der Vereinten Nationen auf der Flucht. Die jüngsten Gewaltausbrüche im Süden und in Teilen von Zentral-Somalia hätten zusammen mit einer enormen Dürre eine Flucht von mehr als 135.000 Somalis in diesem Jahr ausgelöst. Das berichtete das Uno-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Dienstag in Genf. Allein im Juni seien 54.000 Menschen über die Grenzen nach Kenia und Äthiopien geflohen. "Das waren dreimal mehr als im Mai“, sagte UNHCR-Sprecherin Melissa Fleming.
Nach Angaben Flemings sind mehr als die Hälfte der Somalis, die in Äthiopien eintreffen, unterernährte Kinder. "Zu wissen, das Kinder auf dem Weg in die Sicherheit sterben, bricht uns das Herz“, zitierte Fleming den Hohen Flüchtlingskommissar António Guterres. "Dies verwandelt eine der schwersten humanitären Krisen der Welt in eine menschliche Tragödie ungeahnten Ausmaßes.“
Allein im Daadaab-Flüchtlingslager in Kenia träfen bis zu 1400 Menschen am Tag ein. Nach UNHCR-Schätzungen leben derzeit mehr als 750.000 somalische Flüchtlinge in der Region. Davon sind 405.000 in Kenia, 187.000 im Jemen und 110.000 in Äthiopien. Weitere 1,46 Millionen Menschen befinden sich innerhalb des Landes auf der Flucht. (dpa)