Zwei Anschläge kosteten 15 Zivilisten und sechs Isaf-Soldaten das Leben. Fast 700 ausländische Soldaten wurden 2010 in Afghanistan getötet.
Kabul. Am Wochenende gab es mehrere Anschläge in Afghanistan. Dabei kamen 21 Menschen ums Leben. Am Freitag wurden bei einem Angriff Aufständischer im Süden des Landes nach Nato-Angaben sechs Soldaten der internationalen Einsatztruppe Isaf getötet. Am Freitag starben bei einer Bombenexplosion in der südafghanischen Provinz Helmand 15 Zivilisten. Wie ein Sprecher der Provinzregierung mitteilte, fuhr das Fahrzeug der Opfer auf einen an der Straße versteckten Sprengsatz.
Für die ausländischen Soldaten ist 2010 mit knapp 700 Toten das Jahr mit dem meisten Opfern seit dem Sturz der Taliban vor neun Jahren. Auch die Zahl der getöteten Zivilisten stieg in der ersten Jahreshälfte erneut an. Den Vereinten Nationen zufolge kamen in den ersten sechs Monaten mehr als 1270 Menschen ums Leben – 20 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Für US-Präsident Barack Obama deutete sich am Wochenende ein Rückschlag für seinen Bemühungen an, die US-Soldaten ab 2011 schrittweise aus Afghanistan abzuziehen. Der hochrangige US-Diplomat Richard Holbrooke befand sich am Samstag nach einer Gefäß-Operation in einem kritischen Zustand. Bei dem Sondergesandten für Afghanistan und Pakistan wurde ein Riss an der Hauptschlagader geschlossen, wie das Außenministerium in Washington mitteilte. Seine Familie sei bei dem 69-Jährigen.
Ärzten zufolge ist ein solche Erkrankung lebensgefährlich und kann schwere Komplikationen nach sich ziehen. Auch bei umgehender Behandlung sei die Sterberate hoch. Eine völlige Genesung könne Monate dauern. Holbrooke reiste oft nach Afghanistan und Pakistan und hat persönliche Beziehungen zu den regionalen Führern.