Ziel der Attacke waren vermutlich Schiiten aus dem Iran. Die Angaben über die Zahl der Toten schwankt. Steckt al-Qaida hinter dem Anschlag?
Bagdad. Bei einem schweren Autobombenanschlag in der irakischen Stadt Kerbala sind sieben Menschen getötet worden. Erste Berichte von nahezu 50 Toten bestätigten sich nicht. Eas gibt allerdings Dutzende Verletzte. Ziel des Anschlags seien schiitische Pilger aus dem Iran gewesen, sagte ein Behördensprecher. Für schiitische Muslime ist Kerbala, etwa 100 Kilometer südlich von Bagdad, eine heilige Stadt. Dort kam es bereits häufig zu Anschlägen. Dahinter wurden sunnitische Extremisten wie etwa Kämpfer der al-Qaida vermutet, die ein Wiederaufflammen der Gewalt zwischen den Religionsgruppen provozieren wollen.
Eine Woche nach der blutigen Geiselnahme in einer Kirche in Bagdad haben dort Gläubige eine Messe gefeiert. Im Gedenken an die getöteten Gemeindemitglieder rezitierten sie Bibelverse und formten auf dem Boden ein Kreuz aus Kerzen. Am Eingang der Kirche erinnerten Fotos an die beiden Priester, die bei dem Angriff ums Leben gekommen waren.
Militante Islamisten hatten am vergangenen Sonntag in der Kirche 120 Menschen als Geiseln genommen. Bei der Erstürmung des Gotteshauses durch irakische Sicherheitskräfte waren 58 Menschen getötet worden. Die Geiselnahme war der schwerste Angriff auf irakische Christen seit dem Einmarsch der amerikanischen Truppen im Jahr 2003. Nach Schätzungen der katholischen Kirche haben sunnitische Aufständische bereits Tausende Christen getötet. Über eine Million sollen aus dem Irak geflohen sein.