„Ich weiß nicht, wann ich irgendjemanden sehen kann“, schreibt Liu Xia. Ihr Ehemann wurde in Haft über Auszeichnung informiert.
Peking. Die Ehefrau des diesjährigen Friedensnobelpreisträgers, des chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo, hat offenbar per Kurznachrichtenportal Twitter bestätigt, dass sie unter Hausarrest gestellt wurde . „Freunde, ich bin zurück Zuhause. Am 8. Oktober wurde ich unter Hausarrest gestellt“, wurde über die Twitter-Adresse von Liu Xiaobos Frau Liu Xia mitgeteilt. „Ich weiß nicht, wann ich irgendjemanden sehen kann“, hieß es weiter. Ihr Handy sei kaputt und sie könne weder Anrufe tätigen noch empfangen.
Über Liu Xias Twitter-Zugang wurde auch bestätigt, dass sie am Samstag ihren im Nordosten Chinas inhaftierten Mann besucht und ihm von seiner Auszeichnung mit dem Friedensnobelpreis erzählt habe. „Ich werde euch später mehr dazu sagen. Bitte helft mir alle beim Twittern“, hieß es weiter.
Zuvor hatten bereits die in den USA ansässigen Menschenrechtsorganisationen Freedom Now und Human Rights in China (HRIC) mitgeteilt, dass Liu Xia unter Hausarrest stehe und sie ihren Mann im Gefängnis besucht habe. Liu Xiaobo wurde im Dezember 2009 wegen Untergrabung der Staatsgewalt zu elf Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem er sich an der Verfassung und Verbreitung der sogenannten Charta 08, einem Aufruf zu umfassenden politischen Reformen in China, beteiligt hatte.