US-Soldaten fürchten weltweit Anschläge. Eine evangelische Gemeinde in Florida will am 11. September einen Koran verbrennen.
Washington. Der Jahrestag rückt näher – und die Nerven liegen blank. Der Kommandeur der US-Truppen in Afghanistan, General David Petraeus, hat eindringlich vor der geplanten öffentlichen Koran-Verbrennung in den USA zum 11. September gewarnt. Diese Aktion einer evangelischen Kirchengemeinde zum Jahrestag der Terroranschläge des Terrornetzwerkes al-Qaida könnte amerikanischen Soldaten im Ausland „erhebliche Probleme“ bereiten, sagte Petraeus nach Angaben des Senders CNN.
„Dies könnte unsere Soldaten in Gefahr bringen und es könnte auch die allgemeinen Bemühungen in Afghanistan bedrohen“, heißt es in der Erklärung des Generals weiter. Die evangelische Gemeinde in Gainesville (US-Bundesstaat Florida) will am 11. September den Koran, das heilige Buch der Muslime , verbrennen, um so an die Terroranschläge auf New York und Washington vor neun Jahren zu erinnern. Zugleich soll damit gegen den „Islam als eine Ausgeburt des Bösen“ protestiert werden. Die geplante Koran-Verbrennung hat bereits für erste heftige Reaktionen und Proteste in der islamischen Welt gesorgt.
Pastor Terry Jones hat angekündigt, vor seiner Kirche, dem Dove World Outreach Center in Gainesville, Ausgaben des Koran zu verbrennen. Die Gemeinde, der Jones vorsteht, bezeichnet sich als neutestamentarische, charismatische Kirche. Vom deutschen Dichter Heinrich Heine hat Pastor Jones vermutlich noch nie etwas gehört. Heine (1797–1856) schrieb einst, dass dort, wo Bücher verbrannt werden, am Ende auch Menschen verbrannt werden. Pastor Terry sagte dem „Houston Chronicle“, der Islam sei „eine Religion der Unterdrückung und der Koran definitiv ein gefährliches Buch“.