Verteidigungsminister Barak und Palästinenserpräsident Abbas haben sich in Jordanien getroffen. Eine Geste des guten Willens.
Jerusalem/Washington. Wenige Tage vor Beginn der ersten direkten Friedensgespräche zwischen Israel und den Palästinensern haben sich der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas Medienberichten zufolge zu geheimen Gesprächen getroffen. Barak sei nach einem Treffen mit dem jordanischen König Abdullah II. am Sonntag mit Abbas in der jordanischen Hauptstadt Amman zusammengekommen, berichteten mehrere israelische Medien.
Der Armeerundfunk berichtete, dass es bei dem Treffen auch darum gegangen sei, „Gesten des guten Willens“ zu diskutieren, die Israel gegenüber der Bevölkerung des Westjordanlandes machen könnte.
Die Siedlungsfrage ist einer der zentralen Streitpunkte im Nahost-Konflikt und hat mit die größte Sprengkraft für die Friedensgespräche. Am Mittwoch beginnen die ersten direkten Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern seit zwei Jahren. Bei einem Abendessen im Weißen Haus kommen zunächst Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Ägyptens Präsident Husni Mubarak und Jordaniens König Abdullah II. mit US-Präsident Barack Obama zusammen. Am Donnerstag treffen sich auf Einladung Obamas dann Netanjahu und Palästinenserpräsident Abbas.
Die Palästinenser haben gedroht, die Gespräche umgehend wieder abzubrechen, falls Israel nach dem 26. September den Siedlungsausbau im Westjordanland wieder aufnimmt. An dem Tag endet ein auf zehn Monate befristeter israelischer Baustopp in dem Palästinensergebiet. Bislang hat Israel aber keine Bereitschaft bekundet, das Moratorium über das Datum hinaus fortzusetzen.