Auf der Liste der Kandidaten für die Präsidentschaft von Haiti steht Wyclef Jean nicht. Der Sänger darf nicht zur Wahl antreten.
Port-au-Prince. Sein Name wird im November auf den Stimmzetteln in Haiti fehlen: Sänger Wyclef Jean wird nicht zur Präsidentenwahl im armen Karibikstaat zugelassen und somit auch nicht antreten dürfen. Er sei nicht auf der genehmigten Liste der Präsidentschaftskandidaten, die noch am Freitag veröffentlicht werden sollte, sagte ein Mitglied des Wahlgremiums der Nachrichtenagentur Reuters. Wyclef Jean erfülle nicht alle erforderlichen Bedingungen. Weitere Details nannte er nicht.
Vor allem die Frage nach Wyclef Jeans Präsenz in Haiti war in der Vergangenheit umstritten. Der Sänger wollte sich auf Anfrage von Reuters nicht äußern. Er sei offiziell nicht über eine Ablehnung informiert worden. Haiti wählt am 28. November den Nachfolger für Präsident Rene Preval, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten darf.
Die Kandidatur des 40-jährigen international berühmten Musikers hatte vor allem haitianische Jugendliche begeistert. Kritiker warfen ihm vor, keine politische Erfahrung zu haben. Wyclef Jean verbrachte seine Kindheit in Haiti, bevor er als Neunjähriger mit seiner Familie in die USA zog. Jean hatte nach der Ankündigung seiner Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl in Haiti Morddrohungen erhalten.
Haiti, der ärmste Staat Amerikas, leidet noch immer unter den Folgen des schweren Erdbebens vom Januar. Dabei starben 300.000 Menschen, in der Hauptstadt Port-au-Prince leben über 1,5 Millionen Obdachlose. Die UN und die örtliche Polizei haben die Zahl der Sicherheitskräfte erhöht.