In Deutschland wurde der Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Mossad-Agenten Uri B. nach Hinterlegung einer Kaution aufgehoben.
Dubai. Die Vereinigten Arabischen Emirate haben die Freilassung eines nach Deutschland überstellten mutmaßlichen israelischen Agenten gegen Kaution kritisiert. Ein Vertreter des Außenministeriums äußerte sich in einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Wam am Sonnabend besorgt darüber, dass dem Verdächtigen die Ausreise nach Israel gestattet werde. Die Bundesregierung sei um Aufklärung gebeten worden. Es müsse sichergestellt sein, dass der unter dem Aliasnamen Uri B. auftretende Mann nichts mit dem Mord an einem führenden Hamas-Aktivisten im Januar in Dubai zu tun habe.
Der mutmaßliche Agent des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad war am 4. Juni in Polen aufgrund eines von Deutschland ausgehenden europäischen Haftbefehls verhaftet worden. Er soll im Frühjahr 2009 einem weiteren mutmaßlichen Mossad-Agenten bei der Beantragung eines deutschen Reisepasses in Köln geholfen haben. Nach seiner Überstellung an Deutschland wurde der Haftbefehl gegen ihn am Freitag aufgehoben . B. hinterlegte nach Angaben der Staatsanwaltschaft Köln eine „angemessene Kaution“. Ein Spionage-Vorwurf wurde gegen ihn in Deutschland nicht erhoben, weil die polnische Justiz seine Auslieferung lediglich wegen des Beurkundungsvergehens erlaubte.
Der mutmaßlich illegal beschaffte Pass soll bei der Einreise einer Gruppe mutmaßlicher Mossad-Agenten in das Emirat Dubai im Januar verwendet worden sein. Dort war am 20. Januar in einem Hotelzimmer der Hamas-Aktivist Mahmud el Mabhuh ermordet aufgefunden worden.
Die örtlichen Behörden beschuldigen den Mossad der Tat. Insgesamt sollen dabei mehr als 20 Agenten mit Pässen westlicher Staaten in das Emirat eingereist sein. Israel weist die Vorwürfe zurück und bestreitet jegliche Beteiligung seiner Dienste an der Tat.