Guttenberg traf sich mit seinem Amtskollegen Fox in London und betonte die Endlichkeit des Einsatzes von Truppen in Afghanistan.
London. Die afghanische Regierung muss nach Ansicht von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) mit einer Abzugsperspektive für die internationalen Truppen unter Druck gesetzt werden. Es müsse klar sein, dass die Soldaten nicht „bis zum Sanktnimmerleinstag“ am Hindukusch bleiben würden, sagte Guttenberg am Montag nach einem Treffen mit seinem britischen Amtskollegen Liam Fox in London. „Man muss sich natürlich bewusst sein über die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort“, erläuterte der Minister. Gleichzeitig müsse man aber auch einen „produktiven Druck“ ausüben.
In einer Rede vor dem International Institute for Strategic Studies rief Guttenberg am Abend zu noch größerer Zusammenarbeit zwischen den NATO-Staaten auf. Nur so sei die Einsatzfähigkeit der westlichen Streitkräfte bei gleichzeitigem massiven Spardruck sicherzustellen. „Je enger wir zusammenarbeiten, desto besser“, sagte Guttenberg.
„Viele von uns sehen sich mit tiefen Einschnitten im Haushalt konfrontiert.“ Die Finanzkrise und die dadurch verursachte Überschuldung zwinge zu einer noch stärkeren Konzentration auf die Kernaufgaben. „Es ist glasklar, dass wir unsere Allianz reformieren und erneuern müssen“, sagte Guttenberg.
Gleichzeitig gebe es aber auch deutliche Grenzen bei den Einsparungsmöglichkeiten. Die Sicherheit dürfe nicht aufs Spiel gesetzt werden, und jedes NATO-Land müsse seine Verpflichtungen erfüllen, sagte Guttenberg.