Paris. Im Kampf um das Amt des französischen Staatspräsidenten wird es am 6. Mai ein Duell zwischen dem konservativen Amtsinhaber Nicolas Sarkozy und seinem sozialistischen Herausforderer François Hollande geben. In der ersten Wahlrunde am Sonntag musste sich Sarkozy geschlagen geben: Er kam nach Hochrechnungen auf 26,9 Prozent der Stimmen und lag damit hinter Hollande, für den sich rund 28 Prozent der Wähler entschieden. Die Wahlbeteiligung war mit 78,7 Prozent überraschend hoch.
Für Aufsehen sorgte die rechtsextreme Front National, die in der ersten Wahlrunde so viele Stimmen bekam wie nie zuvor. Auf Spitzenkandidatin und Parteichefin Marine Le Pen entfielen nach ersten Hochrechnungen 19 Prozent. Im Gegensatz zur Wahl im Jahr 2002, als ihr heute 83-jähriger Vater Jean-Marie Le Pen für die Front National kandidierte, reichte dies aber nicht für die Stichwahl.
Dort werden dem 57-jährigen Hollande die besten Chancen eingeräumt. Bis zum entscheidenden Duell müssen er und Sarkozy nun versuchen, die Anhänger der acht unterlegenen Bewerber auf ihre Seite zu bringen. Der Kandidat der Linksfront, Jean-Luc Mélenchon, für den laut Hochrechnungen 10,6 Prozent der Wähler stimmten, rief bereits zur Unterstützung Hollandes auf. Sollte dieser sich am 6. Mai durchsetzen, wäre er der zweite sozialistische Präsident Frankreichs nach François Mitterrand.