Einem Angriff oder einer Gefährdung nationaler Interessen wolle der Staat zuvorkommen. Inspektoren besuchen keine Atom-Anlagen.
Teheran. Gefährliche Drohgebärden: Mit neuen Nachrichten versetzt der Iran die Welt in Aufruhr: Jetzt dürfen nicht nur die Atom-Inspektoren keine Anlagen besuchen, sondern das Militär erklärte auch noch, im Fall einer Gefährdung nationaler Interessen einen Präventivschlag in Erwägung zu ziehen. Dies sehe die gegenwärtige Strategie vor, sagte Vize-Armeechef Mohammed Hedschasi am Dienstag der Nachrichtenagentur Fars. „Wenn wir das Gefühl haben, dass unsere Feinde die nationalen Interessen des Iran gefährden wollen und sich dazu entschließen wollen, dann werden wir handeln, ohne auf ihr Vorgehen zu warten“, sagte er.
Im Streit über das iranische Atomprogramm sieht sich die Regierung in Teheran mit strengeren Sanktionen konfrontiert. Sie hat damit gedroht, den Schiffsverkehr in der Straße von Hormus zu blockieren, einer der weltweit wichtigsten Handelswege für Erdöl. Die USA haben vor einem solchen Schritt gewarnt. In der Region ist ein Verband der US-Marine im Einsatz.
Unterdessen wurde bekannt, dass Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) bei ihrer zweitägigen Iran-Reise keine Nuklearanlagen besuchen. Geplant seien lediglich Gespräche über das Atomprogramm des Landes in Teheran, sagte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums am Dienstag. Er betonte, die Zusammenarbeit mit dem UN-Kontrollgremium verlaufe „bestens“. Das iranische Radio berichtete zuvor, die Inspekteure wollten iranische Atomwissenschaftler treffen und den Militärstützpunkt Parchin besuchen. Der Besuch hatte am Montag begonnen. Es ist der zweite innerhalb weniger von als einem Monat. Europa und die USA werfen dem Land vor, Atomwaffen zu entwickeln. Teheran verfolgt mit dem Atomprogramm nach eigenen Angaben zivile Zwecke. (rtr/dapd)