Nordkorea solle sein Fehlverhalten einräumen und nie wieder so “verwerflich“ handeln. Nordkorea selbst warnte dagegen vor Kriegsgefahr.
Singapur. Südkorea hat wegen der nordkoreanischen Torpedo-Attacke auf eines seiner Kriegsschiffe den Weltsicherheitsrat eingeschaltet. Zehn Wochen nach der Versenkung der Korvette „Cheonan“, bei der 46 Seeleute ums Leben kamen, meldete Seoul den Zwischenfall am Freitag offiziell an das UN-Gremium, teilte Präsident Lee Myung Bak zum Auftakt der Asien-Sicherheitskonferenz (Shangri-La-Dialog) in Singapur mit.
Nordkorea müsse „seinFehlverhalten einräumen und versichern, nie wieder so verwerflich zu handeln“, verlangte der Präsident. Zusammen mit dem nordkoreanischen Atomprogramm stelle der Zwischenfall eine ernste Bedrohung des Weltfriedens dar, sagte Lee. Südkorea suche keine Konfrontation mit dem Norden, doch erfordere das Verhalten eine deutliche Reaktion. Die Nordkoreaner „müssen sehr klar verstehen, dass sie die Konsequenzen tragen müssen.“ Der Weltsicherheitsrat kann Nordkorea verurteilen und schärfere Sanktionen beschließen.
Das stalinistische Regime hat jede Schuld an der Torpedo-Attacke von sich gewiesen und mit Krieg gedroht. Die Situation auf der koreanischen Halbinsel sei so angespannt, dass „jeden Moment Krieg ausbrechen könnte“, sagte ein nordkoreanischer Diplomat am Donnerstag bei einer UN-Abrüstungskonferenz inGenf.
Dennoch haben die USA und Südkorea ein kurzfristig für nächste Woche angesetztes großes Seemanöver vor der südkoreanischen Westküste verschoben. Die Übungen würden voraussichtlich in zwei oder drei Wochen abgehalten, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul. Die US-Streitkräfte bräuchten mehr Vorbereitungszeit.
Am Shangri-La-Dialog nehmen Minister und Verteidigungsexperten aus 28 Ländern teil, darunter auch US-Verteidigungsminister Robert Gates. Die dreitägige Konferenz wird vom Internationalen Institut für Strategische Studien (IISS)in London organisiert.