Peking schließt sich aber Schuldzuweisungen an das Regime in Pjöngjang nicht an
Seogwipo. Im Konflikt um die Versenkung des südkoreanischen Kriegsschiffs "Chenonan" hat China zur Zurückhaltung aufgerufen. Es sei "dringend" geboten, Zusammenstöße zu vermeiden und Spannungen zu mildern, sagte Regierungschef Wen Jiabao bei einem Gipfel mit seinem japanischen Kollegen Yukio Hatoyama und Südkoreas Präsidenten Lee Myung-bak. Schuldzuweisungen gegen Pjöngjang schloss Wen sich nicht an.
"Die dringende Aufgabe ist es jetzt, die Auswirkungen des Cheonan-Zwischenfalls zu entschärfen, die angespannte Situation zu ändern und Zusammenstöße zu vermeiden", sagte Wen. Er sprach den Angehörigen der bei dem Untergang der Korvette Ende März getöteten 46 südkoreanischen Seeleute sein Mitgefühl aus. Die Volksrepublik gilt als wichtigster Unterstützer des kommunistischen Nordkorea.
Die Spannungen zwischen Seoul und Pjöngjang hatten sich nach dem Untergang des Kriegsschiffs verschärft, der laut einer Untersuchung internationaler Experten durch einen nordkoreanischen Torpedoangriff verursacht wurde. Nordkorea wies eine Verwicklung in den Vorfall wiederholt zurück. Südkoreas Präsident Lee Myung-bak erklärte, Seoul habe "keine Angst vor einem Krieg", wolle aber keine militärische Auseinandersetzung. In Pjöngjang gingen unterdessen 100 000 Menschen auf die Straßen, um gegen die Regierung in Seoul zu protestieren.