Amsterdam. In den Niederlanden soll am 9. Juni ein neues Parlament gewählt werden. Die um ein Jahr vorgezogene Abstimmung wurde anberaumt, nachdem die Regierungskoalition von Jan Peter Balkenende im Streit über den Afghanistan-Einsatz zerbrochen war.
Königin Beatrix nahm den Rücktritt der zwölf Minister von der sozialdemokratischen Arbeitspartei (PvdA) formell an. Bis zum Wahltag wird der christdemokratische Regierungschef Balkenende kommissarisch im Amt bleiben.
Er kann in dieser Zeit aber nur Entscheidungen treffen, die absolut unumgänglich sind. Die PvdA verließ die Regierung, um einen weiteren Verbleib der rund 2000 niederländischen Soldaten in Afghanistan zu verhindern. Balkenendes Christdemokraten (CDA) wollten das Mandat auf Bitten der Nato hin verlängern.
Unterdessen rückt eine Regierungsbeteiligung des Rechtspopulisten Geert Wilders näher. Premier Balkenende schließe ein Zusammengehen seiner Partei Christdemokratischer Appell (CDA) mit Wilders' Partei für die Freiheit (PVV) nicht aus, berichtete das Fernsehen. Zuvor hatte die PvdA Balkenende aufgerufen, auf keinen Fall mit Wilders zusammenzuarbeiten.