Der israelische Außenminister Avigdor Lieberman bestritt die Beteiligung seiner Regierung an der Ermordung von Mahmud al-Mabhuh nur indirekt.
Jerusalem. Beweise dafür gebe es nicht, sagte Lieberman am Mittwoch im israelischen Rundfunk. Der konservative Politiker bestritt nicht explizit eine Beteiligung Israels, verwies aber auf die Politik der Zweideutigkeit, die jede Regierung seit Gründung Israels in Sicherheitsfragen vertritt. „Es gibt keinen Grund, warum der Mossad dahinterstecken sollte und kein anderer Geheimdienst oder ein Land, welches Schaden anrichten will“, sagte er lediglich. Mabuh war vor drei Wochen tot in seinem Hotelzimmer in Dubai aufgefunden worden. Die Hamas hat Israel beschuldigt, hinter der Tat zu stecken. Die Polizei in Dubai schließt eine Beteiligung des Landes ebenfalls nicht aus.
Die mutmaßlichen Mörder sind nach Angaben der Ermittler in Dubai mit europäischen Pässe eingereist, darunter auch ein deutscher. Sieben der in den Pässen genannten Namen gehören zu Bürgern Israels, die angaben, ihre Identitäten seien missbraucht worden. Sechs der sieben sind Einwanderer aus Großbritannien. Großbritannien geht davon aus, dass die Pässe gefälscht wurden. Auch aus französischen Geheimdienstkreisen hieß es, ein ebenfalls benutzter französischer Pass sei eine gut gemachte Fälschung.
Israelischen Sicherheitskreisen und der Hamas zufolge hat Al-Mabhuh beim Waffenschmuggel in den Gaza-Streifen eine Schlüsselrolle gespielt. Die radikalislamistische Hamas lehnt ein Ende des bewaffneten Kampfes gegen den jüdischen Staat ab und beherrscht den Gaza-Streifen.