Demonstranten ketten sich an Bahngleise, um einen Zug aufzuhalten. Der Vorwurf: Frankreich verstößt gegen eigene Gesetze.
Cherbourg. Vier Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben sich an ein Bahngleis im Nordwesten Frankreichs angekettet. Sie wollen so einen Atomtransport nach Russland aufhalten, wie ein AFP-Reporter vor Ort berichtete. Rund 30 Aktivisten bauten aus Metallkanistern eine Sperre mit dem Atomsymbol. Das nukleare Material, laut Greenpeace Atommüll, sollte am Montagmorgen mit der Bahn zum Hafen von Cherbourg gebracht werden und dort auf ein Schiff mit Ziel Russland verladen werden.
Nach Angaben des französischen Atomkonzerns Areva handelt es sich um 650 Tonnen Uran, das in Russland angereichert und dann als Grundlage für die Brennstäbeproduktion zurück nach Frankreich gebracht werden solle.
Laut Greenpeace wurden seit 2006 insgesamt 33 000 Tonnen Uran nach Russland geschickt, darunter 23 540 Tonnen schwach angereichertes Uran. Es seien aber lediglich 3090 Tonnen zurück nach Frankreich gekommen. Der Großteil werde in Russland illegal gelagert. Greenpeace verlangt deshalb einen sofortigen Lieferstopp. Das Umweltministerium prüft seit vergangenem Oktober Vorwürfe, Frankreich entsorge einen Teil seines Urans entgegen geltenden Bestimmungen in Lagerstätten in Russland. (AFP)