Nach dem Diebstahl des Auschwitz-Schriftzugs führt die Spur nach Schweden. Der Verdacht: Neonazis wollten ihn verkaufen und Attentate finanzieren.
Stockholm. Wer und welche Motive stecken hinter dem Diebstahl des Schriftzuges „Arbeit macht frei“ vom Eingangstor der KZ-Gedenkstätte Auschwitz? Die Spuren führen nach Schweden. Der Geheimdienst fahndet dort Medienberichten zufolge nach den Hintermännern des Diebstahls. Die Boulevardzeitung „Aftonbladet“ hatte berichtet, dass eine Nazigruppe Anschlagspläne mit dem Verkauf des Auschwitz- Schildes an einen ausländischen Rechtsextremisten finanzieren wollte.
Ein Sprecher des polizeilichen Geheimdienstes Säpo wollte in Stockholm zu den Presseberichten nicht direkt Stellung nehmen. Er bestätigte aber ausdrücklich, dass der Geheimdienst Berichten über angebliche Pläne für Anschläge schwedischer Neonazis gegen den Reichstag, das Außenministerium sowie die Wohnung von Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt nachgehe.
Die historische Aufschrift zur Verhöhnung der Gefangenen in Auschwitz und dem Vernichtungslager Birkenau war in der Nacht zum 18. Dezember entwendet worden. Der beschädigte Schriftzug wurde in Teile zerlegt und in einem Wald in Polen gefunden. Fünf mutmaßliche Diebe wurden drei Tage später in Polen festgenommen und sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Den Auftraggeber des Diebstahls vermuten die polnischen Ermittler im Ausland. Am Dienstag hatte die Staatsanwaltschaft in Krakau ein Rechtshilfeersuchen an Schwedens Justizministerium angekündigt.