Es ist eine politische List - aber immerhin eine, aus der Gedeihliches erwachsen könnte. Indem die US-Umweltbehörde EPA sechs Treibhausgase, darunter CO2, als gesundheitsschädlich einstuft, verschafft sie US-Präsident Barack Obama die Möglichkeit, gegen die Klimakiller auf dem kurzen Dienstweg vorzugehen. Da die EPA aber nicht unabhängig, sondern Teil der amerikanischen Regierung ist, hat sich Obama damit selber von der Verpflichtung befreit, Gesetze gegen Emissionen auf den langen, steinigen Weg durch den Kongress zu schicken. Der Präsident sendet seinen innenpolitischen Gegnern vor allem im Senat, aber auch der US-Industrie damit das unmissverständliche Signal: Wenn ihr euch weiter verweigert, ergreife ich die notwendigen Maßnahmen einfach ohne euch.

Dass die Entscheidung der EPA just zum Auftakt des Klimagipfels in Kopenhagen fällt, ist natürlich kein Zufall. Obama meldet die unter George W. Bush ins klimapolitische Koma gefallenen USA damit auf der internationalen Konferenzbühne zurück.