Schießerei in Istanbul: Bei einem groß angelegten Polizeieinsatz sind in der türkischen Metropole ein Polizeikommissar, ein Extremist und ein Passant getötet sowie mehrere Menschen verletzt worden. Die Regierung verhängte zunächst eine Nachrichtensperre.
Istanbul. Bei einem groß angelegten Einsatz der türkischen Polizei gegen Linksextremisten in Istanbul sind drei Menschen getötet worden. Schwer bewaffnete Spezialeinheiten lieferten sich im Stadtteil Bostanci auf der asiatischen Seite der Stadt am Bosporus heftige Schießereien mit der Gruppe "Revolutionäres Hauptquartier", berichteten türkischen Fernsehsender.
Ein Polizeikommissar, ein Extremist und ein unbeteiligter Passant starben. Mehr als 40 Verdächtige wurden festgenommen. Die Regierung habe zunächst eine Nachrichtensperre über den Einsatz verhängt, berichtete die türkischen Nachrichtenagentur Anadolu.
Die Extremisten hatten Handgranaten auf die Polizei geworfen und über Funk angekündigt, sie wollten "bis zum letzten Blutstropfen" kämpfen. Fernsehaufnahmen zeigten schwer bewaffnete Polizeieinheiten, die in gepanzerten Fahrzeugen unterwegs waren. Aus einem Haus stieg Rauch auf. Der Einsatzleiter der Polizei wurde schon in der ersten Phase der Razzien verletzt und starb in einem Krankenhaus.
Der türkische Innenminister Besir Atalay sagte bei einer Pressekonferenz in Istanbul, die linksextremistische Gruppe sei verantwortlich für einen Anschlag auf die Zentrale der islamisch- konservativen Regierungspartei AKP im Dezember in Istanbul. Sie habe auch Kontakte zur verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK. Bei der Durchsuchung von insgesamt 60 Häusern seien in Istanbul Waffen, Sprengstoff und Zünder sichergestellt worden.