Drei Tage vor Ende der UN-Rassismuskonferenz in Genf haben rund 140 Länder unerwartet eine bereits vorbereitete Abschlusserklärung angenommen. Es habe keine Gegenstimme gegeben, sagte ein UN-Sprecher.

Die Teilnehmer der Anti-Rassismus-Konferenz der Vereinten Nationen haben die Abschlusserklärung vorzeitig ohne Abstimmung angenommen. Das Dokument sei am Dienstag per Akklamation verabschiedet worden, teilte der Vorsitzende der Tagung Amos Wako am Nachmittag in Genf mit. Mit der Verabschiedung des Textes gegen Rassismus, Fremdenhass und Intoleranz habe das Plenum eine "bedeutende Entscheidung" gefällt. Die Abstimmung sollte ursprünglich erst am Freitag, dem letzten Tag der umstrittenen Konferenz, erfolgen.

Beim Auftakt der UN-Konferenz hatte Irans Staatschef Mahmud Ahmadinedschad für einen Eklat gesorgt, indem er Israel als ein "höchst grausames und unterdrückerisches rassistisches Regime" bezeichnete. Mehrere Delegationen europäischer Länder verließen aus Protest gegen die Rede den Saal.

Für seine Rede erntete Ahmadinedschad weltweite Kritik. Auch der Papst schaltete sich in die Debatte um Rassismus, die Uno-Konferenz in Genf und den Auftritt des iranischen Präsidenten ein. Dieses Forum für "extremistische und beleidigende politische Stellungnahmen gegen irgendeinen Staat" zu nutzen, diene nicht dem Dialog und schüre Konflikte. Benedikt XVI. rief zu einem "Geist des Dialogs und der gegenseitigen Offenheit" auf. Zweck der Verhandlungen müsse ein wirksamer Kampf gegen Rassismus und Intoleranz sein.

Deutschland und andere Staaten nahmen nicht an der Konferenz teil.