In der Finanzkrise haben sich die EU-Finanzminister gestern in Luxemburg auf einen Notfallplan verständigt. In zentralen Punkten fehlt der...

Luxemburg. In der Finanzkrise haben sich die EU-Finanzminister gestern in Luxemburg auf einen Notfallplan verständigt. In zentralen Punkten fehlt der Europäischen Union (EU) allerdings eine gemeinsame Linie. Die Beschlüsse sind Grundlage für den EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs am 15. und 16. Oktober in Brüssel.

Rettung von Banken: Die EU-Staaten verbürgen sich für das Überleben der wichtigsten Banken. "Systemrelevante Finanzinstitutionen" sollen vor dem Bankrott bewahrt werden. Dies soll durch nationale Rettungspakete geschehen. Italien pocht dagegen auf einen gesamteuropäischen Rettungsfonds für Banken nach US-Vorbild, für den auch Frankreich und die Niederlande Sympathien haben. Deutschland lehnt dies entschieden ab.

Garantien für Sparer: Die EU-Staaten verpflichten sich auf einen besseren Schutz von Sparern bei Bankenpleiten. Für zunächst ein Jahr wollen die Mitgliedsländer den Mindestbetrag für gesicherte Einlagen von derzeit 20 000 auf 50 000 Euro anheben. "Viele Mitgliedsstaaten" seien sogar zu einer Anhebung auf 100 000 Euro bereit, so die Finanzminister. Die Bundesregierung hatte zuvor eine Staatsgarantie für Spareinlagen in unbegrenzter Höhe angekündigt.

Ächtung überhöhter Managergehälter: Das Gehalt von Unternehmenschefs soll sich an der Leistung orientieren. Das soll auch für Abfindungen gelten. "Goldene Handschläge" waren in der Finanzkrise erneut in die Kritik geraten. Sanktionen gibt es allerdings nicht.

Aufsicht für Banken und Versicherungen: Grenzüberschreitend tätige Banken und Versicherungen werden erstmals einer Gruppenaufsicht unterstellt.