Das Indira-Gandhi-Krankenhaus in Kabul ist Partner der Hamburger "Herzbrücke" und außerplanmäßiger Arbeitsplatz für den Ärztlichen Direktor des Albertinen-Krankenhauses, Dr. Matthias Angres. Es wurde 1973 von Indern aufgebaut und verfügt über einen Operationssaal. Es gibt nach Angres' Angaben kaum sterile Instrumente, wenig sauberes Wasser, es fehlen Medikamente. Die einheimischen Ärzte werden unregelmäßig bezahlt und haben bei Weitem nicht den Ausbildungsstand ihrer europäischen Kollegen. Das einzige öffentliche Kinderkrankenhaus im ganzen Land muss permanent 600 kleine Patienten zugleich versorgen, verfügt aber nur über 400 Metallbetten.
Etwa zehn Millionen Landminen liegen nach Uno-Angaben noch im Boden des Landes - ein verborgenes Arsenal des Schreckens. Drei- bis viermal mehr Kinder als in Deutschland haben angeborene Herzfehler. Das können Löcher in der Herzscheidewand sein, fehlerhafte Klappen oder komplexe Mehrfachbefunde. Häufig können deutsche Spezialisten mit vergleichsweise geringem Aufwand (Operationen von ein bis zwei Stunden Dauer) diese Kinder retten.
Angres arbeitet mit Unterstützung der Herzbrücke und des kleinen Vereins "Kinder brauchen uns". Ansonsten ist er von Hilfsorganisationen und anderen Institutionen unabhängig. Spenden - auch von Medizinfirmen - nehmen er und sein Team gern. "Ich schäme mich nicht zu fragen."