TORONTO. Der in Kanada lebende Ex-Waffenlobbyist Karlheinz Schreiber sieht sich durch den Freispruch für Max Strauß bestätigt: "Ich habe seit Jahren erklärt, dass das Geld auf dem Maxwell-Konto nicht für Strauß, sondern für die CSU bestimmt war." "Maxwell" habe für Dr. Franz Joseph Dannecker gestanden, der für die CSU damals Spenden eintrieb, sagte Schreiber. Schreiber gilt als Schlüsselfigur der CDU-Spendenaffäre und soll Politiker mit Millionengeldern bestochen haben.
Die Augsburger Justiz will den 73-Jährigen wegen Steuerhinterziehung und Bestechung anklagen. Schreiber wehrt sich jedoch seit Jahren gegen eine Auslieferung nach Deutschland. Zuletzt hatte er gegen die vom kanadischen Außenminister beschlossene Übergabe Einspruch beim Obersten Gerichtshof in Ottawa erhoben. Nach Informationen seinen Anwalts soll Schreiber gegen eine Kaution von umgerechnet 850 000 Euro aus der Auslieferungshaft entlassen worden sein. Darüber hinaus hatte Schreiber mit einer Klage gegen den früheren Premierminister Brian Mulroney Erfolg. Dieser muss ihm Schmiergelder in Höhe von umgerechnet rund 320 000 Euro zurückzahlen, weil er dafür keine Gegenleistung erbrachte.