Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat am Sonntag offiziell seine neue Mitte-Rechts-Partei Volk der Freiheit aus der Taufe gehoben. 6.000 Delegierte kürten in Rom den 72-Jährigen per Akklamation zum Vorsitzenden der „Popola della Liberta“ (PdL). Peinliche Sprüche von Silvio Berlusconi.
In dem neuen Bündnis sind die konservative Forza Italia, die Berlusconi bei seinem Einstieg in die Politik vor 15 Jahren gegründet hatte, und die ehemals neofaschistische Nationale Allianz (AN) vereinigt.
Berlusconi sprach sich in einer Rede für eine Erweiterung der Kompetenzen des Ministerpräsidenten aus. So solle der Regierungschef künftig eigenmächtig Minister ernennen und entlassen dürfen und vor Neuwahlen selbst das Parlament auflösen dürfen. Bisher bedarf beides der Zustimmung des Staatspräsidenten beziehungsweise ist ihm vorbehalten.
"Unsere Mission ist es, Italien zu ändern", sagte Berlusconi unter dem Jubel der Delegierten, die seinen Vornamen skandierten, wie die Nachrichtenagentur Apcom meldete. Bei seiner Kür zum Parteichef erklang im Saal ein Lied mit dem Titel "Zum Glück gibt es Silvio". Berlusconi erklärte weiter, die PdL werde bei der nächsten Parlamentswahl 2013 mehr als 50 Prozent der Stimmen gewinnen.
Der langjährige AN-Chef Gianfranco Fini nahm an dem Gründungsparteitag nicht teil. Fini war Außenminister von 2004 bis 2006 unter Berlusconi und ist seit dessen Wahlsieg vor einem Jahr Präsident der Abgeordnetenkammer. Die Nationale Allianz ist seit ihrer Gründung in den 90er Jahren vom rechten Rand des italienischen Parteienspektrums zur Mitte gerückt.