Die Frau des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan hat zu einer schillernden Hilfsrunde nach Istanbul eingeladen: Die Gattinnen von Regierungschefs wie Gordon Brown und José Luis Zapatero, die Königin von Jordanien und sogar Sarkozy-Gattin Carla Bruni – sie alle sind dabei, um die Not der Menschen in Israel und im Gazastreifen zu lindern. Bringen am Ende die Ehefrauen der Mächtigen den Frieden?

Hamburg/Istanbul. Sie ist nicht gerade dafür bekannt, dass sie sich in die Politik ihres Landes einmischt. Doch an diesem Sonnabend hat Emine Erdogan, Frau des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan zu einem "Gipfel der First Ladies" in Istanbul eingeladen, bei dem sie auf die humanitäre Situation im Gazastreifen aufmerksam machen will.

Die Teilnehmerliste dieses Gipfels liest sich wie das "Who’s Who" der prominenten Politikerfrauen aus Europa und Nahost. Ihr Kommen haben laut der türkischen Tageszeitung "Sabah" bislang fest zugesagt: Asma al-Assad, Frau des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, die jordanische Königin Raina, die Gattin der Emire von Katar und Bahrain, Sheikha Mozah bint Nasir al-Mossad und Sabeka Bint Ibrahim al-Khalifa. Dazu kommen die libanesische First Lady Wafa Sulaiman, die Königin von Marokko Lalla Sema. Ebenfalls kommen wollen die höchsten Damen Aserdaidschans, Pakistans und Albaniens.

Aber die Einladungen sprach Frau Erdogan nicht nur in Richtung Orient, sondern auch gen Europa aus: Sonsoles Esprinoza, Frau des spanischen Regierungschefs Zapatero, Sarah Macaulay, Frau von Gordon Brown, und, was dem Gipfel Glamour geben wird, sogar Carla Buni haben ihr Kommen angekündigt.

Wie der türkische Sender TGRT, eine Art Haussender der regierenden AK-Partei meldet, hat Frau Erdogan ihre "Amtskolleginnen" persönlich telefonisch eingeladen.

Über die Programmpunkte des Treffens im Istanbuler Luxushotel "Four Seasons at the Bosporus" ist wenig bekannt. Nach einem gemeinsamen Mittagessen wollen die Damen zu Gesprächen zusammenkommen. Für den Abend ist eine Gala geplant, bei der für Spendengelder geworben werden soll. "Das Büro des Ministerpräsidenten ist extrem anspruchsvoll in der Vorbereitung der Veranstaltung", heißt es aus dem Hotel. Meint: Der Gipfel ist mehr als eine Tee-Party. Das Treffen dürfte auch dazu angelegt sein, Ministerpräsident Erdogan zu unterstützen, der sowohl zu Israel, als auch zu arabischen Staaten gute Beziehungen unterhält.