Israel will nach Medienberichten an diesem Donnerstag mit Ägypten über eine dauerhafte Waffenruhe im Gazastreifen verhandeln. Dort hat es Mittwoch erstmals seit Beginn der israelischen Militäroffensive vor knapp zwei Wochen eine dreistündige Feuerpause gegeben.
Gaza. Es gibt Hoffnung auf eine dauerhafte Waffenruhe in Gaza. Laut Medienberichten will Israel an diesem Donnerstag mit Ägypten darüber verhandeln. Eine Delegation unter der Leitung von Amos Gilad, einem Spitzenberater von Verteidigungsminister Ehud Barak, werde nach Kairo reisen und in den nächsten Tagen "intensive Gespräche" über die jüngste französisch-ägyptische Initiative für eine Waffenruhe führen, berichteten der Fernsehsender Channel 10 und die Internetausgabe der Tageszeitung "Haaretz". Ein Sprecher des israelischen Ministerpräsidentenamtes wollte dies zunächst nicht kommentieren.
Den Berichten zufolge wird es in den Verhandlungen mit Kairo um Sicherheitsvereinbarungen gehen, die dazu führen sollen, dass der Schmuggel von Waffen für die radikal-islamische Hamas über die Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen auf wirksame Weise unterbunden wird. Der französisch-ägyptische Vorschlag, den Ägyptens Präsident Husni Mubarak am Dienstag in Scharm el Scheich vorgestellt hatte, sieht eine unverzügliche Waffenruhe vor. Im Anschluss daran sollten umgehend Gespräche über die Sicherung der Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen sowie zwischen den verfeindeten Palästinenserfraktionen - der Hamas und der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas - beginnen.
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Unterdessen hatte es Mittwoch erstmals seit Beginn der israelischen Militäroffensive vor knapp zwei Wochen eine dreistündige Feuerpause gegeben. Etwa 80 Lastwagen mit Lebensmitteln und Medikamenten seien in den Gazastreifen gefahren, sagte ein israelischer Sprecher. Außerdem sollten mehr als 400 000 Liter Gas geliefert werden. Während der Feuerpause stürmten Tausende vor allem in Apotheken, Gemischtwarenläden und Gemüsegeschäfte, um sich mit dem Nötigsten einzudecken. Dabei wurde allerdings auch der mittlerweile überall herrschende Mangel. So gab es kaum Milchprodukte, Milchpulver oder Medikamente.
Hunderte Menschen fuhren zum Schifa-Krankenhaus, um dort Blut zu spenden. Andere besuchten verletzte Verwandte oder suchten nach Toten. Die Rettungskräfte nutzten die Zeit, um unter Trümmerbergen nach Opfern zu suchen und Tote und Verletzte zu bergen.