Bei Straßenkämpfen zwischen Gegnern und Anhängern des syrischen Präsidenten wurden in Beirut zwei Menschen getötet und weitere verletzt.
Beirut. Der blutige Konflikt in Syrien schwappt nun erstmals auch nach Beirut über: Bei Straßenkämpfen zwischen Gegnern und Anhängern des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad wurden in der Nacht zum Montag in der libanesischen Hauptstadt zwei Menschen getötet und vier weitere verletzt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Lebanese News berichtete. Panzer und Soldaten patrouillierten am Dienstagmorgen in der ganzen Stadt, vor allem aber in dem Viertel Tarik al-Dschadida, wo es nachts zuvor zu den Ausschreitungen gekommen war.
Zuvor war am Sonntag an einem Militär-Kontrollpunkt im Norden des Libanons der sunnitische Geistliche Ahmed Abdel Wahid erschossen worden. Der Scheich war ein bekannter Gegner des Assad-Regimes. Auch ein Begleiter des Mannes kam ums Leben. In der Folge kam es zu Protesten von Anhänger des Geistlichen in Beirut sowie im nördlichen und östlichen Libanon. Im sunnitischen Beiruter Viertel Tarik al-Dschadida lieferten sich bewaffnete Unterstützer und Gegner des syrische Regimes heftige Kämpfe, bei denen sogar Maschinengewehre und Panzerfäuste eingesetzt wurden.
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Scheich Abdel Wahid soll im Laufe des Montags begraben werden. Es wurden umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen, hieß es in Beirut. Ein Militärgericht ordnete indes die Festnahme von drei Offizieren und 19 Soldaten an, die den Kontrollpunkt bemannt hatten, an dem der Geistliche und sein Begleiter erschossen wurden.
Bereits eine Woche zuvor waren bei Kämpfen zwischen sunnitischen Assad-Gegnern und alawitischen Anhängern des syrischen Regimes in der nördlichen Hafenstadt Tripoli mehrere Menschen getötet oder verletzt worden. (dpa)