Berlin. Droht eine Ölpest im Schwarzen Meer? Vor der besetzten Halbinsel Krim sollen zwei russische Tanker in Seenot geraten sein. Einer „zerbrach“.
Bei schwerer See sind vor der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim am Wochenende zwei russische Öltanker in Seenot geraten. Eines der Schiffe, beladen offenbar mit mehr als 4000 Tausend Tonnen Ölprodukten, soll auf Grund gelaufen und auseinandergebrochen sein. Große Mengen Öl sollen dabei nach Angaben russischer Behörden ins Meer geflossen sein. Das zweite Schiff sei ebenfalls beschädigt sein, hieß es. Mindestens ein Matrose kam ums Leben.
Zwei Hubschrauber und zwei Schleppschiffe seien zur Rettung der Mannschaften im Einsatz, teilte der russische Zivilschutz mit.
Zwei Menschen sollen über Bord gegangen sein. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters wurde der 136 Meter lange Tanker Volgoneft 212 mit 13 Menschen an Bord in zwei Hälften geteilt, wobei der Bug sank, wie von den staatlichen Medien veröffentlichte Aufnahmen zeigen. Wellen überschwemmten das Deck des übrigen Schiffes. Die 1969 gebaute Volgoneft 212 fuhr unter russischer Flagge.
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Unglück ereignete sich in der Meerenge von Kertsch
Das zweite Schiff unter russischer Flagge, die 132 Meter lange Volgoneft 239, trieb nach Beschädigungen auf der Stelle, teilte das Katastrophenministerium laut Reuters mit. Das Schiff hat eine 14-köpfige Besatzung und wurde 1973 gebaut. Über das Ausmaß der Ölpest oder die Gründe für den schweren Schaden an einem der Tanker wurden in offiziellen Stellungnahmen keine näheren Angaben gemacht, so Reuters weiter.
Der Vorfall ereignete sich in der Meerenge von Kertsch zwischen dem russischen Festland und der Krim. Die Meerenge trennt zudem das Schwarze Meer vom Asowschen Meer. Auf der Krim wurde eine Sturmwarnung ausgegeben. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen Sicherheitsverstößen auf.
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