Washington. Am Samstag noch Bilder der Einigkeit, tags darauf neue Drohungen. Trump erhöht vor der Amtsübernahme den Druck auf die Nato-Verbündeten.
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat mit einem Austritt der USA aus der Nato gedroht, sollten die anderen Verbündeten nicht mehr für Verteidigung ausgeben. „Sie müssen ihre Rechnungen bezahlen“, sagte Trump in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit NBC News.
Der Republikaner fügte hinzu, er würde einen Austritt der USA aus dem Militärbündnis „absolut“ in Betracht ziehen, sollten die Nato-Verbündeten sein Land nicht „fair“ behandeln.
Die Drohung folgt auf Bilder der Einigkeit. Am Samstag noch war Trump Gast bei der Wiedereröffnung von Notre-Dame, zeigte sich an der Seite von Emmanuel Macron und anderer Staatschefs.
Trumps Drohungen sind nicht neu
Trump tritt sein Amt am 20. Januar an. Schon während seiner ersten Amtszeit als US-Präsident waren die US-Beziehungen zur Nato angespannt. Trump warf den Nato-Partnern vor, zu wenig in die Verteidigung zu investieren.
Im Frühjahr bekräftigte Trump im Wahlkampf, er werde zahlungssäumigen Nato-Partnern nicht zu Hilfe kommen, wenn diese angegriffen würden. Vielmehr würde er die Russen dann sogar ermutigen, mit ihnen zu tun, „was immer sie wollen“.