San Francisco. Donald Trump dringt auf eine Freilassung der Hamas-Geiseln – bis zu seinem Amtsantritt am 20. Januar. Und er spricht eine Drohung aus.

Nachdem der Tod einer weiteren Geisel bekannt geworden ist, hat der designierte US-Präsident Donald Trump der Hamas ein Ultimatum gestellt: Bis zu seinem Amtsantritt am 20. Januar sollen alle Geiseln freigelassen werden. Sonst werde die „Hölle los sein“, schrieb er im sozialen Netzwerk Social Truth.

Zuvor hatte Israel den Tod von Omer Neutra verkündet. Der 21 Jahre alte Soldat war bereits beim Angriff auf Israel am 7. Oktober getötet worden. Sein Leichnam wurde damals nach Gaza überführt.

Neutra stammt aus Long Island, New York, und war auch Amerikaner. Mehr als 420 Tage lang hatten seine Eltern Ronen und Orna Neutra keine Informationen darüber erhalten, ob er tot oder am Leben war.

Trump droht harter Bestrafung

Am Wochenende hatte die Hamas das Video einer weiteren amerikanischen Geisel veröffentlicht, von Edan Alexander. Darin forderte er Trump auf, über seine Freilassung zu verhandeln.

Trump schrieb auf Truth Social, dass die Geiseln „gewalttätig, unmenschlich und gegen ihren Willen festgehalten werden“. Die Verantwortlichen dafür würden härter bestraft werden, „als irgendjemand in der langen und geschichtsträchtigen Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika jemals getroffen wurde.“

Biden stimmte sich mit Trump ab

US-Präsident Joe Biden dringt auf eine Verständigung zwischen Israel und Hamas. Am Montag versicherte er den Angehörigen der Geiseln, „ich werde nicht aufhören, daran zu arbeiten, eure Lieben zurück nach Hause zu bringen, wo sie hingehören“. Auch Trump will einen raschen Waffenstillstand und einen Geiselnahme-Deal in Gaza.

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Für die Geiseln, seit über einem Jahr in der Gewalt der Terrororganisation, wird die Zeit indes knapp, obwohl sich die Hinweise für einen neuen Anlauf für eine Waffenruhe mehren. Die Angehörigen sorgen sich, dass sie einen zweiten Winter im Tunnelsystem der Hamas nicht überleben könnten.

Die Mutter von Edan Alexander sagte bei einer Kundgebung, Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu habe ihr telefonisch versichert, dass nach der Waffenruhe Israels mit der libanesischen Hisbollah nun auch die Voraussetzungen gegeben seien, alle Geiseln nach Hause zu bringen. Am Wochenende beriet die Hamas in Kairo über das weitere Vorgehen. Ägypten agiert in dem Konflikt als Vermittler. (fmg)

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