San Francisco. Die USA beliefern Israel und die Ukraine mit Abfangraketen. Der Bedarf ist groß. Das Ende der Fahnenstange naht und ist militärisch delikat.
Die USA sind dabei, sich militärisch zu überdehnen. Die Vorräte an Raketen werden knapp. Der Grund dafür: die Rüstungshilfen für Israel im Nahost-Konflikt und die Ukraine im Krieg gegen Russland.
Beide Kriege seien ausgedehnte Konflikte, „die nicht Teil der US-Verteidigungsplanung waren“, analysiert Elias Yousif, stellvertretender Direktor des Conventional Defense Program am Stimson Center in Washington. Munitionsmangel ist generell ein Thema, vor allem im Ukraine-Krieg.
Darunter leiden sowohl die ukrainischen Streitkräfte als auch die Truppen von Kremlchef Wladimir Putin. Sein Kontrahent in Kiew, Präsident Wolodymyr Selenskyj, bittet Amerikaner und Europäer um Hilfe, Putin wiederum kauft im Iran und in Nordkorea ein.
Besonders begehrt: Flugabwehrraketen. Die Israelis benutzen sie, um Angriffe der Hamas, der Hisbollah, der Huthi-Rebellen und zuletzt um einen iranischen Luftschlag abzuwehren. Nicht weniger wichtig sind sie für die Ukraine, die Tag für Tag von den russischen Streitkräften beschossen wird.
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US-Waffenlieferungen an Israel und die Ukraine: Wie groß sind die Engpässe?
Im Nahost-Konflikt geht es zum einen um direkte Lieferungen an Israel, zum anderen um Schützenhilfe: Um Raketen, die von US-Schiffen abgefeuert wurden. Wie groß die Lieferengpässe wirklich sind, ist unklar. Der Nachschub unterliegt natürlich der Geheimhaltung. Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh versichert aber, dass man stets die Einsatzbereitschaft und die Vorräte der USA berücksichtigte.
Es gibt zwei kritische Fragen: Ob die Amerikaner mit der Nachfrage Schritt halten können und ob die militärische Aufstellung im Pazifik leiden könnte. Seit Monaten drängt Marineminister Carlos Del Toro nach eigenen Angaben die Industrie, die Produktion von Standardraketen zu steigern.
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Die Industrie hat nicht die Kapazitäten, um gleichzeitig für zwei Zermürbungskriege aufzurüsten, die US-Vorräte auszufüllen und die Feuerkraft im Pazifik zu erhöhen, wo sich die Amerikaner für eine Konfrontation mit China und einen Konflikt um Taiwan wappnen. Das gilt erst recht für modernste Waffensysteme, die auch in der Produktion besonders anspruchsvoll sind.
Gerade Hamas, Hisbollah und Huthi-Rebellen haben Israel eine ökonomisch asymmetrische Auseinandersetzung aufgezwungen. Sie bringen die Israelis dazu, mit teuren Luftabwehrsystemen primitive Raketenangriffe abzuwehren. Dann wird es ruinös.
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Luftabwehr im Sparmodus
Das dürfte auch der Hintergrund dafür sein, dass beim iranischen Angriff auf Israel am 1. Oktober viele Raketen schon nicht mehr abgefangen wurden. Wenn keine wertvollen Ziele in Gefahr waren, verzichtete man darauf.
Im Ukraine-Krieg kommen meist Patriot-Raketenabwehrsysteme zum Einsatz. Im Nahen Osten hatten die USA zuletzt Israel mit dem hochmodernen Thaad-System ausgerüstet, von dem auch die Amerikaner nicht viele Batterien haben.
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