Berlin. Nach Irans will Israel Vergeltung. Dabei nähern sich die Israelis den USA, die eine Eskalation vermeiden wollen. Die Nahost-News im Blog.

  • Vergeltungsschlag rückt näher
  • Washington „tief besorgt“ nach Bericht über israelischen Beschuss von UN-Quartier
  • Israel soll UN-Hauptquartier im Libanon beschossen haben – zwei Verletzte
  • Israels Sicherheitskabinett berät über Vergeltungsschlag
  • Hisbollah-Funktionär in Syrien getötet
  • Direktes Gespräch zwischen Biden und Netanjahu nach wochenlanger Pause

Nach dem iranischen Angriff auf Israel droht die Situation in Nahost an mehreren Fronten weiter zu eskalieren: Israel kündigte Vergeltung an – doch wann und in welchem Ausmaß die Regierung unter Benjamin Netanjahu auf die iranischen Raketenschläge antwortet, ist noch völlig offen. Das israelische Militär bekämpft derweil weiterhin die Hisbollah-Miliz im Libanon.

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Im Nahost-Newsblog halten wir Sie hier mit aktuellen Nachrichten und Hintergründen auf dem Laufenden.

Krieg in Nahost – News vom 11. Oktober 2024: Medien: Israel und USA nähern sich an

03.00 Uhr: Bei der Planung eines möglichen israelischen Vergeltungsschlags gegen den Iran haben sich die Regierungen in Tel Aviv und Washington einem Medienbericht zufolge angenähert. Zwar seien die israelischen Vorstellungen noch immer etwas aggressiver als es sich das Weiße Haus wünschen würde, berichtete das US-Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf amerikanische und israelische Beamte. Allerdings bewege man sich in die richtige Richtung, sagte demnach ein US-Beamter nach dem Telefonat zwischen US-Präsident Joe Biden und dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. 

Der Iran hatte in der vergangenen Woche rund 200 Raketen auf Israel abgefeuert. In Israel beriet das Sicherheitskabinett über Art und Zeitpunkt eines Vergeltungsschlags. Netanjahu diskutierte Medienberichten zufolge mit den Spitzen von Militär und Geheimdiensten eine Kombination aus Luftangriffen auf militärische Ziele im Iran und verdeckten Einsätzen. Verteidigungsminister Joav Galant drohte der Regierung in Teheran mit einer „tödlichen und präzisen“ Vergeltung. 

Lesen Sie dazu: „Son of a Bitch“: Warum Biden mit Netanjahu die Geduld verliert

Krieg in Nahost – News vom 10. Oktober 2024: Israel: Hisbollah operiert in Gegenden von Unifil-Posten

21.12 Uhr: Nach dem Beschuss des Hauptquartiers der UN-Mission Unifil im Libanon hat Israels Armee die Hisbollah beschuldigt, Gegenden in der Nähe von Stützpunkten der Blauhelm-Mission für ihre Zwecke zu missbrauchen. Israels Armee sei deshalb im Gebiet von Nakura, nahe der Unifil-Basis, im Einsatz gewesen, teilte das Militär mit. 

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Am Morgen hätten israelische Soldaten UN-Truppen zunächst angewiesen, in geschützten Bereichen zu bleiben und dann in der Gegend das Feuer eröffnet. Die Hisbollah operiere aus zivilen Gebieten im Südlibanon heraus sowie in deren Nähe, teilte Israels Militär weiter mit. Darunter seien auch Gebiete in der Nähe von Unifil-Posten. Die Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.

Washington „tief besorgt“ nach Bericht über israelischen Beschuss von UN-Quartier

20.53 Uhr: Die US-Regierung hat sich nach Berichten über einen Beschuss des Hauptquartiers der UN-Friedenstruppe im Libanon (Unifil) durch die israelische Armee tief besorgt geäußert. Israel führe Einsätze im Süden des Libanon aus, „um die Infrastruktur der Hisbollah zu zerstören“, sagte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates am Donnerstag in Washington. „Während dieser Operationen ist es von entscheidender Bedeutung, dass sie die Sicherheit der UN-Friedenstruppen nicht gefährden.“ 

USA rufen Israel zu Zurückhaltung bei Libanon-Offensive auf

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    Über die Berichte, dass dabei von der UN-Friedenstruppe genutzte Einrichtungen getroffen wurden, sei die US-Regierung „tief besorgt“, sagte der Sprecher weiter. Zuvor hatte die Unifil erklärt, ein Panzer der israelischen Armee habe einen Beobachtungsturm in ihrem Hauptquartier in Nakura getroffen. Dabei seien zwei Blauhelmsoldaten herabgestürzt und verletzt worden. 

    Nahostkonflikt - Libanon
    UN-Soldaten während einer Patrouillenfahrt im Libanon. © DPA Images | Taher Abu Hamdan

    Die israelische Armee erklärte später, sie habe in der Nähe des Unifil-Hauptquartiers, wo Kämpfer der Hisbollah-Miliz aktiv seien, Schüsse abgegeben. Bevor dies geschah, seien die UN-Soldaten in dem Gebiet aufgefordert worden, sich an geschützten Orten aufzuhalten. Danach sei dann das Feuer eröffnet worden.

    Mehrere Tote nach israelischen Angriffen auf Zentrum Beiruts

    19.49 Uhr: Bei israelischen Angriffen im Zentrum der Hauptstadt Beirut sind nach Behördenangaben mindestens elf Menschen getötet worden. Mindestens 48 weitere Personen wurden verletzt, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte.

    Israel hat das Zentrum von Beirut, unter anderem das Wohngebiet Basta, beschossen. Laut libanesischen Behörden gab es mindestens elf Tote.
    Israel hat das Zentrum von Beirut, unter anderem das Wohngebiet Basta, beschossen. Laut libanesischen Behörden gab es mindestens elf Tote. © AFP | HASSAN FNEICH

    Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von mehreren Angriffen. Getroffen wurden demnach die dicht besiedelten Wohngebieten Ras Al-Nabaa, Nueira und Basta im Zentrum der Stadt. Krankenwagen seien herbeigeeilt. NNA berichtete, dass mindestens zwei Gebäude zerstört worden seien.

    Unbestätigten Berichten zufolge soll der Angriff dem hochrangigen Hisbollah-Mitglied Wafik Safa gegolten haben. Safa ist für die externe und interne Kommunikation der Hisbollah zuständig. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht. Die Angaben könnten derzeit nicht unabhängig überprüft werden. Israels Armee hatte vor dem Angriff keinen Evakuierungsaufruf für die getroffene Gegend veröffentlicht. Es ist bereits der dritte Angriff des israelischen Militärs auf ein Ziel im Zentrum Beiruts.

    Israel soll UN-Hauptquartier im Libanon beschossen haben – zwei Verletzte

    14.23 Uhr: Israelische Truppen haben im Libanon nach Darstellung der Vereinten Nationen das Hauptquartier der UN-Mission Unifil beschossen und dabei mindestens zwei UN-Soldaten verletzt. Ein Panzer der israelischen Armee habe einen Beobachtungsposten der Vereinten Nationen direkt getroffen, teilte ein Unifil-Sprecher mit. Es sind die ersten Opfer in den Reihen der Blauhelm-Mission seit Beginn von Israels Bodenoffensive im Libanon gegen die proiranische Hisbollah-Miliz vor rund einer Woche.

    Von der israelischen Armee gab es auf Nachfrage zunächst keine Bestätigung oder Details zu dem Vorfall. Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr sagte auf Anfrage der dpa, nach aktuellen Erkenntnissen seien keine deutschen UN-Soldaten getroffen worden. 

    Der Beschuss ereignete sich in Nakura im südlichen Grenzgebiet. An der Mittelmeerküste ist es der erste größere Ort im Libanon nahe der Demarkationslinie mit Israel. Die Unifil-Mission hat hier ihr Hauptquartier. Dieses und die Umgebung seien „wiederholt getroffen“ worden, erklärte der Unifil-Sprecher. Die beiden UN-Soldaten seien nicht schwer verletzt, nach dem Angriff aber im Krankenhaus. Ein weiterer israelischer Angriff habe auch den Eingang zu einem Bunker getroffen, in dem UN-Soldaten Schutz gesucht hatten. Dabei seien auch UN-Fahrzeuge und ein Kommunikationssystem beschädigt worden.

    Medien: Israel berät über Vergeltung gegen Iran

    05.22 Uhr: Das israelische Sicherheitskabinett will einem Medienbericht zufolge heute über einen möglichen Vergeltungsschlag gegen den Iran beraten. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe das Treffen anberaumt, berichtete das US-Nachrichtenportal Axios.

    Der Iran hatte fast 200 Raketen auf Israel abgefeuert. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant drohte dem Iran mit einem harten Vergeltungsschlag.

    Am Mittwoch hatte Netanjahu nach fast zweimonatiger Funkstille erstmals wieder mit US-Präsident Joe Biden telefoniert. Biden hatte zuletzt erklärt, dass er einen israelischen Vergeltungsschlag auf nukleare Ziele nicht unterstützen werde.

    Angriffe „ohne Pause fortsetzen“

    00.53 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen hochrangigen Funktionär der pro-iranischen Hisbollah in Syrien getötet. Die israelische Luftwaffe habe „Adham Dschahut, einen Terroristen Hisbollah-Terrorzelle “Golan Terrorist Network‘ in Syrien„ getroffen und „eliminiert“, erklärte die israelische Armee am Mittwoch.

    Dschahut war demnach als Vermittler aktiv, der Informationen aus syrischen Regierungskreisen „an die Hisbollah weiterleitete“. Der Angriff erfolgte in der Gegend von Kuneitra im Südwesten Syriens nahe der Golanhöhen.

    Nahostkonflikt - Kirjat Schmona
    Israel will weiter hart zuschlagen und der Hisbollah im Libanon keine Atempause ermöglichen. © DPA Images | Leo Correa

    Zuvor hatte Israels Armeechef Herzi Halevi angekündigt, die Angriffe auf die vom Iran unterstützte Hisbollah „ohne Pause“ fortzusetzen. Damit solle verhindert werden, dass sich die Miliz neu formiert. „Wir werden die Hisbollah weiterhin mit aller Härte angreifen, ohne ihr eine Atempause oder Erholung zu gönnen“, erklärte Halevi.

    Krieg in Nahost – News vom 9. Oktober 2024: Direktes Gespräch zwischen Biden und Netanjahu nach wochenlanger Pause

    18.26 Uhr: Nach wochenlanger Pause haben sich US-Präsident Joe Biden und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erstmals wieder über die Lage in Nahost ausgetauscht. Wie das Weiße Haus am Mittwoch in Washington mitteilte, führten Biden und Netanjahu ein Telefonat, an dem auch Vizepräsidentin Kamala Harris teilnahm.

    Nahost: Neue Angriffe - Netanjahu warnt Libanesen vor "Gaza-Schicksal"

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      Zwischen Biden und Netanjahu hatte es seit sieben Wochen kein direktes Gespräch gegeben. In der Zwischenzeit startete Israel seine militärische Offensive gegen die proiranische Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon und tötete deren Anführer Hassan Nasrallah. Der Iran beantwortete dies mit einem massiven Raketenangriff auf Israel.

      Nahostkonflikt - US-Präsident Biden in Israel
      US-Präsident Joe Biden und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu haben nach wochenlanger Funkstille wieder telefoniert. © DPA Images | Evan Vucci

      Bei dem Telefonat zwischen Biden und Netanjahu sollte es dem Vernehmen nach um die mögliche Antwort Israels auf den iranischen Raketenangriff gehen. Biden hatte sich gegen Angriffe auf iranische Atom- oder Ölanlagen gewandt. Über das Telefonat am Mittwoch sollte zu einem späteren Zeitpunkt weiter informiert werden.EU startet Luftbrücke nach Beirut
      Angesichts der militärischen Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz steigt das Leid der Zivilbevölkerung. Die EU will es lindern.

      EU startet Luftbrücke nach Beirut

      17.26 Uhr: Zur Versorgung von hilfsbedürftigen Menschen im Libanon richtet die Europäische Union eine humanitäre Luftbrücke ein. Der erste Flug startet nach Angaben der EU-Kommission am Freitag. Vorgesehen sind zunächst drei Flüge nach Beirut, an Bord sollen Hygieneartikel, Decken, Notunterkünfte, Arzneimittel und medizinische Güter sein. 

      Der Flughafen Beirut. Die EU möchte hier eine Luftbrücke aufbauen.
      Der Flughafen Beirut. Die EU möchte hier eine Luftbrücke aufbauen. © AFP | -

      Die Lieferungen ergänzen Hilfen, die bereits aus mehreren EU-Mitgliedstaaten wie Spanien, der Slowakei, Polen, Frankreich und Belgien Hilfen losgeschickt wurden. Die Kommission übernimmt dabei die Transportkosten und koordiniert die Hilfsmaßnahmen. 

      Bereits vor der neuen Zusage hatte die EU in diesem Jahr rund 104 Millionen Euro an humanitärer Hilfe für den Libanon bereitgestellt. Grund für die aktuell schwierige Situation für viele Menschen in dem Land sind die israelischen Militäraktionen gegen die proiranische Schiiten-Miliz Hisbollah. Diese greift seit Beginn des Gaza-Kriegs vor einem Jahr aus dem Libanon heraus die nördliche Grenzregion Israels mit Raketen, Granaten und Drohnen an.

      Zwei Tote in Israel bei Raketenangriffen aus dem Libanon

      14.32 Uhr: Aus dem Libanon sind nach israelischen Militärangaben rund 60 Raketen auf den Norden Israels abgefeuert worden. In der Stadt Kiriat Schmona wurden ein Mann und eine Frau bei einem Raketeneinschlag tödlich verletzt, wie der Rettungsdienst Magen David Adom auf X mitteilte. 

      Nahostkonflikt - Kirjat Schmona
      Feuerwehrleute löschen in  Kiriat Schmona ein Feuer. Zwei Menschen sollen dort durch Raketenbeschuss getötet worden sein. © DPA Images | Leo Correa

      In der Hafenstadt Haifa verletzten Geschosssplitter fünf Menschen, gab der Rettungsdienst weiter bekannt. Die Verletzungen eines 16-Jährigen bezeichneten die Helfer als mittelschwer, die der anderen als leicht. Das Portal „ynetnews“ berichtete, dass in der nahe gelegenen Kleinstadt Kiriat Bialik infolge eines Raketeneinschlags der Strom ausgefallen sei. 

      Sechs Verletzte bei Messerattacke in Israel

      14.15 Uhr: Bei einer Messerattacke im Zentrum Israels sind nach Polizeiangaben mehrere Menschen verletzt worden. Sechs Israelis seien bei dem Angriff in der Küstenstadt Chadera verletzt worden, zwei von ihnen lebensbedrohlich, teilten Krankenhausärzte israelischen Medien mit. Die Polizei identifizierte nach eigenen Angaben den Angreifer als israelischen Palästinenser aus der arabischen Stadt Umm el Fahm im Norden des Landes. 

      Die Polizei gab an, der Mann sei kampfunfähig gemacht worden, ohne dies weiter auszuführen. Augenzeugen berichteten israelischen Medien, dass er mit einem Motorrad angekommen sei und an mehreren Stellen mit einem Messer auf Passanten eingestochen habe. Schließlich sei er durch Schüsse verletzt und festgenommen worden. Über die Motive des Angreifers wurde zunächst nichts bekannt. Da die Polizei die Tat als Terrorakt einstufte, lag die Vermutung nahe, dass sie im Zusammenhang mit dem seit einem Jahr tobenden Gaza-Krieg verübt wurde.

      UN: Humanitäre Krise im Libanon spitzt sich in alarmierendem Tempo zu

      12.49 Uhr: Die humanitäre Krise im Libanon verschlimmert sich durch Israels Angriffe nach Einschätzung der Vereinten Nationen auf dramatische Weise. Dies passiere „mit alarmierendem Tempo“, teilte das UN-Nothilfebüro Ocha mit. „Die erbarmungslosen Bombardierungen verstärken das Leid verwundbarer Bevölkerungsgruppen“, hieß es. Am vergangenen Sonntag habe es an einem einzigen Tag mehr als 30 Luftangriffe in den südlichen Vororten der Hauptstadt Beirut und Umgebung gegeben.

      Der Libanon kann mit den rund 600.000 Menschen, die durch Angriffe im Land seit einem Jahr vertrieben wurden, demnach kaum umgehen. Etwa 80 Prozent der nahezu 1000 Notunterkünfte sind voll. Drei Viertel davon sind Schulen, die in Notunterkünfte verwandelt wurden. Der Beginn des Schuljahres wurde deswegen bereits bis Anfang November verschoben. Unter den Vertriebenen sind dem UN-Kinderhilfswerk Unicef zufolge rund 350.000 Kinder.

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      Biden will mit Netanjahu telefonieren

      6.41 Uhr: Nach knapp zweimonatiger Funkstille und angesichts eines möglichen Vergeltungsschlags Israels gegen den Iran will US-Präsident Joe Biden einem Bericht zufolge an diesem Mittwoch voraussichtlich mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu telefonieren. Das berichtete das Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf drei US-Beamte. Beide würden auch über die Konflikte im Libanon und im Gazastreifen sprechen. Aufgrund der amerikanischen Kritik an der israelischen Kriegsführung waren die Beziehungen zwischen Washington und Tel Aviv zuletzt angespannt.

      Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu soll am Mittwoch mit US-Präsident Joe Biden telefonieren.
      Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu soll am Mittwoch mit US-Präsident Joe Biden telefonieren. © Abir Sultan/Pool European Pressphoto Agency/AP/dpa

      Krieg in Nahost – News vom 8. Oktober 2024: Libanon: Dutzende Tote nach israelischen Angriffen

      22 Uhr: Bei israelischen Angriffen im Libanon sind am Dienstag nach Behördenangaben mindestens 36 Menschen getötet worden. 150 weitere Personen seien verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Damit seien seit Ausbruch der Gefechte zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär vor einem Jahr (8. Oktober 2023) mindestens 2.119 Menschen getötet und 10.019 weitere verletzt worden, teilten Behörden mit. Das Ministerium unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Hisbollah-Kämpfern. Allein am Dienstag registrierte der Notfallausschuss der geschäftsführenden Regierung insgesamt 137 israelische Luftangriffe im Libanon. 

      Davor hatte die israelische Armee mitgeteilt, insgesamt seien am Dienstag 180 Geschosse aus dem Libanon registriert worden, die auf Ziele im Norden Israels und vor allem in Haifa gerichtet gewesen seien. Die meisten der Geschosse seien abgefangen worden, einige aber auch in Vororten der wichtigsten Hafenstadt Israels eingeschlagen. Eine Frau in Haifa wurde leicht verletzt.

      Geheimer Hisbollah-Tunnel nach Israel zerstört

      19.42 Uhr: Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge einen von der pro-iranischen Hisbollah-Miliz gegrabenen Tunnel zerstört, der vom Libanon nach Israel führt. Der rund 25 Meter lange, im Südlibanon beginnende Tunnel führe zehn Meter weit in israelisches Gebiet hinein, erklärte Armeesprecher Daniel Hagari am Dienstag in einer Fernsehansprache. Seinen Angaben zufolge führte der unterirdische Gang aus dem Gebiet der libanesischen Ortschaft Maruahine in Richtung des israelischen Dorfes Zarit.

      Der Tunnel sei bereits vor einigen Monaten entdeckt und anschließend untersucht worden. „Nun können wir bestätigen, dass wir ihn zerstören“, erklärte Hagari weiter. Bei dem Einsatz habe die Armee Waffen, Sprengsätze und Panzerabwehrraketen im Tunnel gefunden. Jahrelang habe die Hisbollah im Südlibanon ein umfangreiches Netzwerk aus unterirdischer Infrastruktur und Kommandozentralen aufgebaut, um israelische Soldaten bei Kämpfen anzugreifen und Angriffspläne gegen Gemeinden im Norden Israels auszuführen.

      Hisbollah: Israelische Soldaten zum Rückzug gezwungen

      19.33 Uhr: Die Hisbollah-Miliz hat eigenen Angaben zufolge in den Libanon eingedrungene israelische Soldaten zurückgedrängt. Hisbollah-Kämpfer hätten Soldaten, die nahe eines Postens der UN-Beobachtermission im Libanon (Unifil) in der Nähe des Grenzdorfs Labbouneh in den Libanon eingedrungen seien, am Dienstag beschossen und zum Rückzug hinter die Grenze gezwungen, erklärte die vom Iran unterstützte Miliz. 

      Der israelische Armeesprecher Nadav Schoschani hatte zuvor erklärt: „Wir sind in ständigem Gespräch und Kontakt mit Unifil, um sicherzustellen, dass sie nicht in die Schusslinie zwischen der Hisbollah und uns gerät“.

      Israel: Bundeswehr holt weitere 89 Deutsche aus dem Libanon zurück

      17.56 Uhr: Die Bundeswehr hat angesichts der Eskalation im Nahostkonflikt weitere 89 besonders gefährdete deutsche Staatsangehörige aus dem Libanon nach Deutschland geflogen. Es sei die vierte diplomatische Abholung, schrieb das Auswärtige Amt auf der Plattform X.

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      Angesichts der sich verschärfenden Lage im Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon hatte die Bundeswehr vergangene Woche begonnen, unter anderem Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Beirut sowie besonders gefährdete Deutsche zurückzuholen. Zuletzt wurden am Freitag 219 Deutsche ausgeflogen. Flüge im Rahmen einer diplomatischen Abholung werden anders als Evakuierungsflüge nicht von bewaffneten Bundeswehrsoldaten begleitet.

      Aussichtsreicher Nasrallah-Nachfolger vermutlich tot

      16.02 Uhr: Der aussichtsreichste Kandidat für die Nachfolge des getöteten Hisbollah-Generalsekretärs Hassan Nasrallah, Haschim Safi al-Din, ist nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers vermutlich ebenfalls tot. „Die Hisbollah ist eine kopflose Organisation – Nasrallah wurde ausgeschaltet und sein Nachfolger wurde wahrscheinlich ebenfalls ausgeschaltet“, sagte Joav Galant nach Angaben seines Büros. Der Minister erwähnte al-Din, den Chef des Hisbollah-Exekutivrats, dabei nicht namentlich. 

      Haschim Safi al-Din
      Haschim Safi al-Din (rechts) galt als aussichtsreicher Kandidat für die Nasrallah-Nachfolge. © DPA Images | Marwan Naamani

      Es gebe in der libanesischen Schiitenmiliz niemanden mehr, der Entscheidungen treffe, sagte Galant weiter. Auch die Angriffsfähigkeiten der Hisbollah hätten schwere Rückschläge erlitten. Wenn sich der Rauch im Libanon lichte, werde der Iran erkennen, dass er sein größtes Kapital verloren habe, so Galant mit Blick auf die proiranische Miliz .Der Nachrichtensender Al-Jazeera hatte vor einigen Tagen berichtet, die Hisbollah habe den Kontakt zu Safi al-Din verloren. Die Hisbollah wies die Berichte als falsch zurück.

      Das hochrangige Hisbollah-Anführer war Berichten zufolge Ziel eines massiven israelischen Bombardements in der libanesischen Hauptstadt Beirut in der vergangenen Woche. Er ist ein Cousin des getöteten Nasrallahs und soll gute Verbindungen zum Iran haben. Nasrallah war kürzlich bei einem großangelegten israelischen Luftangriff südlich von Beirut getötet worden.

      Dutzende Hisbollah-Raketen auf Israel: Verletzte und Schäden in Haifa

      13.44 Uhr:  Beim Einschlag mindestens einer Rakete aus dem Libanon in Israels drittgrößter Stadt Haifa ist eine Frau leicht verletzt worden. Sie habe eine Splitterwunde an der Hand erlitten, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom auf der Plattform X mit. Die israelische Armee teilte mit, insgesamt seien 105 Raketen registriert worden, die auf Ziele in Galiläa und vor allem in Haifa gerichtet gewesen seien. Die meisten der Geschosse seien abgefangen worden, einige aber auch in Vororten eingeschlagen. 

      Die Zeitung „Times of Israel“ sprach vom größten Raketenangriff auf die Stadt Haifa, seitdem die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah vor einem Jahr mit dem Beschuss Nordisraels begann. Auf Videos, die die Zeitung veröffentlichte, waren Schäden an Häusern und Autos in dem nördlichen Vorort Kiriat Jam zu sehen. 

      Fast zeitgleich hatte der Vizechef der Hisbollah, Naim Kassim, im Fernsehen betont, die islamistische Organisation sei weiter kampfbereit. Zuletzt hatte Israel der Hisbollah unter anderem mit der Tötung ranghoher Mitglieder schwere Schläge zugefügt.

      Weltgesundheitsorganisation: Zahl der Kriegsopfer im Libanon steigt

      12.13 Uhr: Im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hisbollah im Libanon steigt laut der Weltgesundheitsorganisation die Zahl der Opfer weiter an. Insgesamt seien nahezu 12.000 Menschen durch die Gewalt getötet oder verletzt worden, teilte die WHO am Dienstag in Genf.

      Darunter seien bis Montag 2.083 Tote und 9.869 Verletzte gewesen. Die WHO bezieht die Angaben vom Gesundheitsministerium des Libanons. Weiter beklagte die WHO 37 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen im Libanon. Bei diesen Angriffen seien 87 Menschen getötet worden. Fünf Krankenhäuser könnten aufgrund der Schäden nicht mehr betrieben werden.

      Gesundheitseinrichtungen stehen unter dem besonderen Schutz des Völkerrechts. Der militärische Schlagabtausch zwischen Israel und der Hisbollah eskalierte im September, Hunderttausende Menschen flüchteten vor der Gewalt. Die Hisbollah unterstützt die Hamas-Terrorgruppe aus dem Gaza-Streifen, die mit dem Überfall auf Israel vor einem Jahr den aktuellen Krieg in Nahost auslöste.

      Israel weitet Militäreinsatz auf Südwesten des Libanon aus

      09.54 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben ihren Einsatz gegen die Hisbollah-Miliz auf den Südwesten des Libanon ausgeweitet. Die 146. Division der Armee habe bereits am Montag „gezielte“ Angriffe auf „Terrorziele“ und „Infrastruktur“ der Hisbollah im Südwesten des Libanon ausgeführt, erklärte die israelische Armee am Dienstag im Onlinedienst Telegram. Demnach sollen die Angriffe der israelischen Armee nun auch Stellungen der pro-iranischen Miliz an der libanesischen Mittelmeerküste treffen.

      Kommandant des Hisbollah-Hauptquartiers laut israelischen Angaben getötet

      7.40 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben bei einem Angriff in der libanesischen Hauptstadt Beirut erneut einen hochrangigen Hisbollah-Kommandeur getötet. Bei einer gezielten Attacke sei am Montag der Chef des Hauptquartiers der islamistischen Miliz, Suhail Hussein Husseini, getötet worden, teilte die Armee am Dienstagmorgen mit. Er sei auch Mitglied des Dschihad-Rats der Hisbollah gewesen, dem obersten militärischen Gremium der vom Iran gestützten schiitischen Extremistenorganisation. Der Armee zufolge war Husseini auch verantwortlich für Waffenlieferungen aus dem Iran nach Libanon und die anschließende Verteilung.

      Hisbollah meldet Angriff auf israelischen Militärstützpunkt nahe Tel Aviv

      7.32 Uhr: Die Hisbollah im Libanon hat eigenen Angaben zufolge am Montag einen Stützpunkt des israelischen Militärgeheimdienstes in der Nähe Tel Aviv angegriffen. Die vom Iran unterstützte Miliz erklärte, sie habe „eine Raketensalve auf den Stützpunkt Glilot“ in einem Vorort der Mittelmeermetropole abgefeuert. Dieser Stützpunkt des militärischen Geheimdienstes soll israelischen Medien zufolge auch das Hauptquartier des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad beherbergen.

      Die pro-iranische Miliz hatte bereits im August und Oktober erklärt, den Stützpunkt beschossen zu haben. Im Zentrum Israels wurde erneut Luftalarm ausgelöst.

      Libanesische Staatsmedien berichteten indes von zwei neuen Angriffen auf südliche Vororte der Hauptstadt Beirut. Wie die Nachrichtenagentur NNA berichtete, führte ein „feindliches Kampfflugzeug“ einen neuen Angriff auf ein Gebiet aus, das als Hochburg der Hisbollah gilt. Ein AFP-Korrespondent sah Rauch aus den Stadtteilen aufsteigen. Israel hatte zuvor zur Evakuierung von weiteren Zonen im Süden Beiruts aufgerufen. 

      Krieg in Nahost – News vom 7. Oktober 2024: Erdogan droht Israel – „für Völkermord bezahlen“

      15.52 Uhr: Zum ersten Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erneut Israel verbal angegriffen und Partei für die Palästinenser ergriffen. Israel werde „früher oder später für diesen Völkermord im Gazastreifen bezahlen, den es seit einem Jahr verübt und der weitergeht“, erklärte Erdogan am Montag im Onlinedienst X. 

      Der türkische Präsident ist seit Beginn des Krieges im Gazastreifen einer der schärfsten Kritiker Israels. Die radikalislamische Hamas betrachtet Erdogan als „Widerstandsgruppe“, den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu verglich er mit Adolf Hitler. Am Montag zog er erneut einen solchen Vergleich: „Wie Hitler von einer Allianz der Menschlichkeit gestoppt wurde, so werden auch Netanjahu und sein Mörder-Netzwerk gestoppt werden“, schrieb er.

      Der türkische Präsident greift Israel erneut verbal an.
      Der türkische Präsident greift Israel erneut verbal an. © AFP | Timothy A. Clary

      Scholz fordert Waffenstillstand in Nahost

      13.33 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel mit rund 1.200 Toten und dem danach folgenden Gaza-Krieg einen Waffenstillstand und einen politischen Prozess gefordert. „Liebe Freunde in Israel, wir fühlen mit Euch (...), wir stehen an Eurer Seite“, betonte der SPD-Politiker bei der Eröffnung der Nachhaltigkeitskonferenz in Hamburg. Gleichzeitig benannte er auch das Leid der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen nach einem Jahr Krieg. „Die tägliche Erfahrung von Gewalt und Hunger ist keine Grundlage, aus der Gutes erwachsen kann“, mahnte er. Menschen brauchten Hoffnung, Perspektiven.

      „Deshalb setzt sich die Bundesregierung für einen Waffenstillstand ein, für eine Befreiung der Geiseln, für einen politischen Prozess, auch wenn der heute ferner liegt denn je“, sagte Scholz. Für ihn könne am Ende nur eine Zweistaatenlösung stehen, bei der „Israelis und Palästinenser dauerhaft in Frieden miteinander leben können“. Das funktioniere aber nur, wenn ein Flächenbrand in der Region verhindert werde. Die Hisbollah im Libanon und der Iran müssten ihre Angriffe einstellen, forderte Scholz.

      Israel Marks Anniversary Of Hamas October 7 Attacks
      Das Nova-Festival traf der Hamas-Überfall vor einem Jahr besonders hart. Die Menschen gedenken der Opfer. Doch aus dem Gazastreifen kommt Beschuss. © Getty Images | Leon Neal

      Israel schickt weitere Bodentruppen in den Libanon

      12.48 Uhr: Israels Armee schickt weitere Bodentruppen in den Libanon. Soldaten der 91. Division hätten Einsätze im Süden des Landes begonnen, teilte das israelische Militär mit. Die Armee veröffentlichte ein Video, das ihre Soldaten in libanesischem Gebiet zeigen soll. Eine Division der israelischen Armee kann mehrere Tausend Soldaten umfassen. 

      Die genaue Zahl der Soldaten hält Israel bei seiner ersten Invasion im Libanon seit Jahrzehnten ebenso geheim wie bei den laufenden Einsätzen im Gazastreifen. Im Libanon scheint sich die Armee bisher auf ein Gebiet in Nähe der Orte Udaissa und Kafr Kila im Südosten sowie um Bint Dschubail im Süden des Libanon zu konzentrieren. In den Gebieten kam es offenbar zu weiteren Gefechten zwischen Hisbollah-Kämpfen und israelischen Soldaten. Die Hisbollah erklärte, sie habe mit Raketen unter anderem eine Ansammlung von Soldaten im Grenzort Marun al-Ras angegriffen.

      Nahostkonflikt - Dahieh
      Libanon, Dahieh,: Flammen und Rauch steigen auf nach einem israelischen Luftangriff. © DPA Images | Bilal Hussein

      Israel: Mehrere Geschosse zu Beginn der Gedenkfeiern aus Gazastreifen abgefeuert

      7.26 Uhr: Nur Minuten nach dem Beginn der Gedenkfeiern zum Jahrestag des beispiellosen Überfalls der Hamas auf Israel sind nach Angaben der israelischen Armee mehrere Geschosse aus dem Gazastreifen abgefeuert worden. „Nach dem Ertönen der Sirenen um 6.31 Uhr in mehreren Gemeinden in der Nähe des Gazastreifens wurden vier Geschosse identifiziert, die aus dem südlichen Gazastreifen kamen“, erklärte die israelische Armee am Montagmorgen.

      Drei der Geschosse wurden demnach von der Luftwaffe abgefangen. Zudem sei ein heruntergefallenes Projektil auf offener Fläche entdeckt worden. Der bewaffnete Arm der Hamas bekannte sich umgehend zu dem Beschuss. Die Essedin al-Kassam-Brigaden erklärten, ihre Kämpfer hätten Geschosse auf „feindliche Ansammlungen“ an den Grenzübergängen Rafah und Kerem Schalom sowie im Kibbuz Holiz nahe der Grenze zum Gazastreifen abgefeuert.

      Israels Armee: Hamas-Kommandozentrale in Gaza angegriffen

      6.11 Uhr: Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen erneut eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas angegriffen. Sie habe sich im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens auf dem Gelände des Shuhada Al-Aksa-Krankenhauses befunden, hieß es in der Nacht. In demselben Gebiet hatte die Armee nach eigenen Angaben vom Vortag Kommandozentralen angegriffen, die sich einer früheren Schule und einer früheren Moschee befunden hätten. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen. 

      Menschen suchen mit Taschenlampen nach vermissten Menschen in der zerstörten Moschee
      Menschen suchen mit Taschenlampen nach vermissten Menschen in der zerstörten Moschee © AFP | Bashar Taleb

      Man habe vor dem erneut „präzisen“ Angriff“ zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, erklärte die Armee. Die Kommandozentralen seien zur Planung und Ausführung von Terroranschlägen gegen Israels Soldaten und den Staat Israel genutzt worden. Dies sei ein weiteres Beispiel für den systematischen Missbrauch der zivilen Infrastruktur durch die Hamas, die damit gegen internationales Recht verstoße, hieß es. 

      Israelische Armee greift erneut Süden von Beirut aus der Luft an

      1.27 Uhr: Die israelische Armee hat erneut den Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut aus der Luft angegriffen. Dabei seien „terroristische Ziele“ der Hisbollah-Miliz und Einrichtungen zur Lagerung von Waffen getroffen worden, hieß es in einer in der Nacht zu Montag veröffentlichten Erklärung. Israelische Kampfflugzeuge hätten Ziele getroffen, die zum Hauptquartier des Hisbollah-Geheimdienstes in Beirut gehörten, erklärte das Militär. Explosionen nach den Angriffen im Gebiet der Hauptstadt hätten zudem auf das „Vorhandensein von Waffen“ hingewiesen. Zuvor hatte ein israelischer Armeesprecher eine Warnung an Bewohner der südlichen Beiruter Vororte Burdsch al-Baradschne und Hadath herausgegeben und diese aufgefordert, die Gebiete zu verlassen.

      Nahostkonflikt - Beirut
      Nach einem israelischen Luftangriff auf einen südlichen Vorort von Beirut steigen starker Rauch und Flammen auf. © DPA Images | Marwan Naamani

      Die offizielle libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete insgesamt vier Angriffe auf den Süden von Beirut. „Feindliche Kampfflugzeuge haben zwei Angriffe auf die südlichen Vororte geflogen, der erste zielte auf das Gebiet von Sainte-Thérèse, der zweite auf das Gebiet von Burdsch al-Baradschne“, hieß es zunächst. Später berichtete NNA von zwei weitere Angriffe, darunter einen „heftigen“ auf den Vorort Hadath.  Bereits der Nacht zu Sonntag waren die südlichen Vororte von Beirut nach Angaben von NNA von mehr als 30 Angriffen getroffen worden.

      Hisbollah meldet Angriff auf Militärstützpunkt nahe der israelischen Stadt Haifa

      0.21 Uhr: Die Hisbollah-Miliz im Libanon hat eigenen Angaben zufolge einen Militärstützpunkt nahe der nordisraelischen Stadt Haifa angegriffen. Kämpfer hätten „eine Salve von Raketen des Typs Fadi 1 auf den Stützpunkt Carmel südlich von Haifa abgefeuert“, erklärte die Miliz am späten Sonntagabend. Der Angriff war demnach Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah gewidmet, der Ende September bei einem israelischen Luftangriff getötet worden war. 

      Zuvor hatte die Hisbollah bereits zwei Drohnenangriffe auf einen weiteren Militärstützpunkt in dem Gebiet im Norden von Israel gemeldet. 

      Krieg in Nahost – News vom 6. Oktober 2024 Macron und Netanjahu telefonieren: Differenzen über Gaza-Krieg

      20.55 Uhr: Nach Ärger über eine Forderung nach einem Stopp von Waffenlieferungen haben der französische Präsident Emmanuel Macron und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sich in einem Telefonat ausgetauscht. Wie der französische Präsidentenpalast mitteilte, bekräftigte Macron in dem offenen und respektvollen Gespräch, dass Frankreichs Engagement für die Sicherheit Israels unerschütterlich sei. Gleichzeitig habe er auch seine Überzeugung geäußert, dass die Zeit für eine Waffenruhe gekommen sei. Macron hatte am Samstag ein Waffenembargo gegen Israel für die Kämpfe im Gazastreifen gefordert. Netanjahu reagierte darauf erbost. 

      Benjamin Netanjahu (r.) und Emmanuel Macron bei einer gemeinsamen Pressekonferenz (Archivbild).
      Benjamin Netanjahu (r.) und Emmanuel Macron bei einer gemeinsamen Pressekonferenz (Archivbild). © dpa | Christophe Ena

      Israels Armeechef nennt militärischen Flügel der Hamas „besiegt“

      20.45 Uhr: Nach einem Jahr Krieg gegen die Hamas hält die israelische Armee den militärischen Flügel der radikalislamischen Palästinenserorganisation für „besiegt“. „Ein Jahr ist vergangen, und wir haben den militärischen Flügel der Hamas besiegt“, sagte Armeechef Herzi Halevi am Sonntag in einer Ansprache an seine Truppen zum bevorstehenden Jahrestag des Hamas-Großangriffs auf Israel. Der Angriff hatte den Krieg zwischen Israel und der Hamas ausgelöst.

      Herzi Halevi, Generalstabschef der israelischen Streitkräfte.
      Herzi Halevi, Generalstabschef der israelischen Streitkräfte. © dpa | IDF

      Auch der Hisbollah-Miliz im Libanon habe die israelische Armee einen „schweren Schlag“ versetzt, die pro-iranische Miliz habe „ihre gesamte hochrangige Führung verloren“, sagte Halevi. Er kündigte jedoch an: „Wir hören nicht auf.“ Israel befinde sich einem „langen Krieg“. In diesem Krieg gehe es um „unser Recht, freie Menschen in unserem Land zu sein“. 

      Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte seinerseits bei einem Truppenbesuch an der Grenze zum Libanon: „Gemeinsam werden wir kämpfen, und gemeinsam werden wir siegen“. Die ganze Welt bewundere die „Schläge“, welche die israelischen Streitkräfte den Feinden des Landes versetzt hätten, sagte er den Soldaten.

      Israels Armeechef: 7. Oktober war Tag des Versagens

      20.24 Uhr: Israels Generalstabschef Herzi Halevi hat in einem Schreiben an die israelischen Soldaten den 7. Oktober 2023 als den Tag bezeichnet, „an dem wir bei unserer Mission gescheitert sind, die Bürger des Staates Israel zu schützen.“ Der 7. Oktober sei „nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern auch ein Aufruf zu tiefer Selbstbesinnung“, schrieb Halevi über das „Eingeständnis unserer Fehler und die Verpflichtung, daraus zu lernen.“

      Vereinte Nationen bitten um Spenden für den Libanon

      18.51 Uhr: Der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, hat in der libanesischen Hauptstadt Beirut Notlager für Vertriebene besucht und an die Weltgemeinschaft appelliert, mehr Geld für ihre Unterstützung zu geben. „Ich habe heute die tragischen Folgen gesehen, die dieser Krieg für ganze Gemeinschaften hat“, zitierte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR seinen Chef. „Familien sind obdachlos. Sie sind mit traumatisierten Kindern, die nicht verstehen, was vor sich geht, unter freiem Himmel gestrandet.“ Nach Regierungsangaben gibt es im Land inzwischen mehr als 1,2 Millionen Vertriebene. Seit Israel vor zwei Wochen seine Militäreinsätze gegen die Hisbollah-Miliz verstärkt hat, sind Hunderttausende auf der Flucht. 

      Eine palästinensische Familie sucht Zuflucht in Beirut.
      Eine palästinensische Familie sucht Zuflucht in Beirut. © Getty Images | Carl Court

      Israels Präsident an Iraner und Libanesen: Steht auf

      18.34 Uhr: Der israelische Präsident Izchak Herzog hat die Menschen im Nahen Osten aufgerufen, auf Veränderungen der Machtverhältnisse in ihren Ländern zu dringen. In einem Interview mit dem Sender Al-Arabia sagte Herzog: „Ich rufe das libanesische Volk, das iranische Volk, die Menschen aller unterdrückten Nationen in der Region auf, aufzustehen und zu verstehen, dass wir, wenn wir dieses Reich des Bösen bewegen, wenn wir ihm entgegentreten, sicherlich auf eine bessere Zukunft hoffen können.“ Herzog sprach von der Möglichkeit einer Nato-ähnlichen Struktur in der Region, „die den Radikalismus blockiert.“

      Israels Präsident Izchak Herzog.
      Israels Präsident Izchak Herzog. © dpa | Peter Klaunzer

      Iran verhängt erneut landesweites Flugverbot

      18.18 Uhr: Der Iran verhängt nach Angaben der zivilen Luftfahrtbehörde kurzfristig ein landesweites Flugverbot im Land. „Von 21 Uhr Ortszeit (19.30 Uhr MESZ) heute Abend bis 06.00 Uhr (04.30 Uhr MESZ) wurden alle Flüge im Land gestrichen“, sagte ein Behördensprecher laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Isna. Als Grund wurden „betriebliche Einschränkungen“ angeführt. Weitere Details wurden nicht genannt. Bereits in der vergangenen Woche hatte der Iran nach den Raketenangriffen auf Israel für fast 48 Stunden seinen Luftraum gesperrt. Aber auch nachdem die Sperre wieder aufgehoben wurde, gab es fast keine internationalen Flüge von und nach Teheran. Beobachter befürchten, dass die jüngste Entscheidung wegen eines bevorstehenden israelischen Gegenangriffs getroffen wurde.

      Anschlag an Busbahnhof im Süden Israels

      16.09 Uhr: Bei Schüssen am Busbahnhof der südisraelischen Stadt Beerscheba ist eine Frau getötet worden, mehrere Menschen wurden verletzt. Die Polizei geht von einem Terroranschlag aus. Der Angreifer sei „neutralisiert“ worden. Ob er festgenommen oder getötet wurde, geht aus dem Bericht nicht hervor. Nach Militärangaben war der Täter ein Beduine mit israelischer Staatsbürgerschaft. Der israelische Rettungsdienst berichtete von zehn Verletzten, die in einem Krankenhaus der Stadt behandelt wurden. Beerscheba gilt als „Tor zur Negevwüste“. Die israelische Armee hatte wenige Stunden zuvor berichtet, dass im Zusammenhang mit dem Jahrestag des Terrorangriffs vom 7. Oktober zusätzliche Militärangehörige in die Nähe des Gazastreifens gebracht worden seien.

      Berittene Polizisten inspizieren den Ort eines Anschlags in Beerscheba im Süden Israels.
      Berittene Polizisten inspizieren den Ort eines Anschlags in Beerscheba im Süden Israels. © dpa | Tsafrir Abayov

      Eine Tote und zehn Verletzte bei Angriff im südlichen Israel

      14.55 Uhr: Bei einem Angriff mit Schuss- und Stichwaffen im Süden Israels ist am Sonntag ein Mensch getötet worden, zehn weitere wurden verletzt. Eine 25-jährige Frau sei tot, erklärte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom. Der Angriff ereignete sich demnach laut Polizei in dem Ort Beerscheva im südlichen Israel. Der Angreifer wurde den Angaben zufolge „neutralisiert“.

      Die israelische Armee ist in Alarmbereitschaft versetzt worden, weil im Zusammenhang mit dem ersten Jahrestag des Angriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg Anschläge befürchtet wurden. Bei einem Schuss- und Stichwaffen-Angriff von zwei Palästinensern am Dienstag in Tel Aviv waren sieben Menschen getötet worden. Die Hamas reklamierte den Angriff für sich.

      Netanjahu besucht israelische Soldaten an der Grenze zu Libanon

      14.31 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Sonntag die israelischen Soldaten an der Grenze zum Libanon besucht. Wie es in einer Erklärung seines Büros hieß, besuchte er den Stützpunkt der 36. Division. Der Besuch erfolgte rund eine Woche nach dem Beginn von Bodeneinsätzen der israelischen Armee gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon.

      Bericht: Iranischer Plan für Gegenangriff auf israelischen Angriff „fertig“

      15.02 Uhr: Die Führung in Teheran hat iranischen Medienberichten zufolge für den Fall eines israelischen Gegenangriffs bereits Vorbereitungen für einen weiteren iranischen Angriff auf Israel getroffen. Der „Plan für die notwendige Antwort auf eine mögliche Aktion“ Israels sei „komplett fertig“, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim am Sonntag unter Berufung auf Militärkreise. „Wenn Israel handelt, wird der iranische Gegenangriff ausgeführt“, zitierte das Medium Militärkreise.

      Demnach verfügt der Iran über „eine Liste mit vielen israelischen Zielen“. Der iranische Großangriff vom vergangenen Dienstag habe „gezeigt, dass wir jeden Punkt, den wir wollen, dem Erdboden gleichmachen können“, hieß es in Militärkreisen laut Tasnim weiter.

      Israel beginnt mit neuer Bodenoffensive im Gazastreifen

      12.20 Uhr: Vor dem Jahrestag des Massakers der Hamas und anderer Extremisten in Israel am 7. Oktober hat die israelische Armee erneut eine Bodenoffensive im Norden des Gazastreifens begonnen. Panzerverbände seien seit der Nacht in das Gebiet von Dschabalia im Nordosten des Küstenstreifens vorgerückt, teilte die Armee mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Vonseiten der Hamas gab es zunächst keine Angaben.

      Israelische Panzer fuhren in der Nacht über die Grenze in den Gazastreifen.
      Israelische Panzer fuhren in der Nacht über die Grenze in den Gazastreifen. © AFP | MENAHEM KAHANA

      Die Hamas habe versucht, sich im Gebiet von Dschabalia neu zu gruppieren, betonte die Armee. Das Gebiet sei von israelischen Verbänden eingekesselt worden. Die von der Armee veröffentlichten Fotos von Kampfpanzern, die durch sandiges Terrain fahren, gleichen denen vom Beginn der Bodenoffensive Ende Oktober vergangenen Jahres.

      Paris reagiert auf Wut Netanyahus: Frankreich bleibt Freund Israels

      11.45 Uhr: Nachdem Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Forderung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach einem Waffenembargo gegen Israel als „Schande“ bezeichnet hat, bemüht sich Paris um Schadensbegrenzung. Frankreich bleibe Israels unerschütterlicher Freund, betonte der Präsidentenpalast. Man bedauere die „übertriebenen“ Worte Netanjahus. 

      Benjamin Netanjahu
      Benjamin Netanjahu hat eine „Botschaft an Macron.“ © DPA Images | Abir Sultan

      Macrons Büro versicherte, dass Frankreich dem Iran oder einem Stellvertreter des Landes nicht erlauben würde, Israel anzugreifen. Gleichzeitig sei der Präsident der Ansicht, dass die dringende Notwendigkeit bestehe, eine Eskalation in der Region zu verhindern. Dazu gehöre ein sofortiger Waffenstillstand im Gazastreifen. In diesem Zusammenhang habe der Präsident ein Ende jener Waffenexporte an Israel gefordert, die für den Einsatz im Gazastreifen bestimmt seien. 

      Erneut schwere israelische Angriffe südlich von Beirut – mittlerweile mehr als 2000 Tote

      11.40 Uhr: Israels Militär hat die Vororte südlich von Beirut nach libanesischen Angaben erneut schwer aus der Luft angegriffen. Bis zum Morgen meldete die Staatsagentur NNA dort rund 25 Angriffe, örtliche Medien berichteten ebenfalls von massiven Attacken im Laufe der Nacht und am Morgen. 

      Ein Vorort im Süden Beiruts. Am Sonntag meldet der Libanon erneut israelischen Beschuss.
      Ein Vorort im Süden Beiruts. Am Sonntag meldet der Libanon erneut israelischen Beschuss. © AFP | ANWAR AMRO

      Unter anderem seien in der Gegend nahe dem internationalen Flughafen eine Tankstelle getroffen worden und ein Gebäude, in dem Arzneimitteln gelagert gewesen seien. In den Vororten südlich der Hauptstadt seien es die heftigsten Bombardierungen seit Beginn der israelischen Angriffe dort gewesen, berichtete NNA. Die Explosionen seien auch im Zentrum von Beirut zu hören gewesen.

      Auch im Süden setzte Israel die Angriffe fort, unter anderem im Raum Nabatijeh. Das Gesundheitsministerium teilte mit, es seien weitere 23 Menschen getötet und mehr als 90 weitere verletzt worden. Nach dessen Angaben wurden seit Beginn der neuen Konfrontationen zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon vor einem Jahr mehr als 2.000 Menschen getötet und nahezu 10.000 weitere verletzt. Das Ministerium unterscheidet dabei nicht zwischen Zivilisten und Hisbollah-Kämpfern.

      „Schande“: Das bedeutet Netanyahus „Botschaft für Macron“

      9.46 Uhr: In einer Rede greift der israelische Ministerpräsident den französischen Präsidenten Emmanuel Macron scharf an: „Ich habe eine Botschaft, eine Botschaft an Präsident Macron“, sagte Netanyahu in einer Ansprache, die er auf X teilte. Während die „Achse der Terroristen“ zusammenstehe, würden Macron und andere westliche Regierungschefs ein Waffenembargo von Israel einfordern. „Was für eine Schande. Aber Israel wird mit oder ohne ihre Unterstützung gewinnen“, so Netanyahu. Alle zivilisierten Länder sollten fest an der Seite Israels stehen.

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      Frankreichs Präsident Macron hatte zuvor mit Blick auf den Gaza-Krieg einen Lieferstopp von Waffen an Israel gefordert. Es sei vorrangig, zu einer politischen Lösung zurückzukehren und Waffenlieferungen für die Kämpfe im Gazastreifen einzustellen, sagte Macron im Radiosender France Inter. Frankreich werde keine Waffen liefern.

      Pro-Palästina Demos in den USA – Mann zündet seinen Arm an

      9.29 Uhr: Bei einer der Demonstrationen in US-Städten für eine Waffenruhe im Gazastreifen hat ein Mann als Zeichen des Protests seinen Arm in Brand gesteckt. Wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten, näherte sich der Mann einer bereits seit zwei Stunden in Washington laufenden Kundgebung und versuchte, sich selbst anzuzünden. Schließlich gelang es ihm, seinen linken Arm in Brand zu stecken und ihn wie eine Fackel in die Luft zu recken.

      Pro-Palestinian Activists Rally Outside The White House
      Anlässlich des Jahrestags des Hamas-Überfalls auf Israel demonstrieren weltweit Menschen, unter anderem auch für Palästina. In Washington zündete sich ein Mann aus Protest seinen Arm an. © Getty Images via AFP | Tasos Katopodis

      Polizisten und Demonstrierende kamen dem Mann zu Hilfe. Sie löschten die Flammen mit Wasser, die Protestteilnehmer setzten dazu außerdem ihre Kefijas, traditionelle palästinensische Schals, ein. „Ich bin Journalist und wir vernachlässigen es, wir verbreiten Fehlinformationen“, rief der Mann zwischen Schmerzensschreien, als die Flammen an seinem Arm gelöscht wurden. Die Polizei teilte später mit, er werde wegen „nicht lebensgefährlicher Verletzungen“ behandelt.

      Zivilschutz im Gazastreifen meldet 21 Tote bei israelischem Luftangriff auf Moschee

      6.55 Uhr: Bei einem israelischen Luftangriff auf eine als Notunterkunft genutzte Moschee im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben 21 Menschen getötet worden. Zudem sei bei dem Angriff in Deir al-Balah im Zentrum des Palästinensergebietes „eine große Anzahl“ von Menschen verletzt worden, erklärte ein Sprecher des Zivilschutzes im Gazastreifen am Sonntag. In der Moschee vor dem Tor zum Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhaus hatten demnach Geflüchtete Unterkunft gefunden.

      Das israelische Militär erklärte seinerseits, es habe „einen präzisen Schlag gegen Hamas-Terroristen ausgeführt, die in einem Kommando- und Kontrollzentrum“ in der Moschee tätig seien.

      UN-General wird selten deutlich: Guterres fordert von Hamas ein Ende „schockierender Gewalt“

      4.49 Uhr: Vor dem Jahrestag des Hamas-Großangriffs auf Israel am 7. Oktober hat UN-Generalsekretär António Guterres die radikalislamische Palästinensergruppe verurteilt und zu einem unverzüglichen Ende von „schockierender Gewalt und Blutvergießen“ aufgerufen. „Dies ist ein Tag, an dem die Weltgemeinschaft mit lautester Stimme die verabscheuungswürdigen Taten der Hamas, einschließlich der Geiselnahme, aufs Schärfste verurteilen muss“, erklärte Guterres am Samstag in einer Botschaft zum Jahrestag, der sich am Montag ereignet.

      UN-General António Guterres hat den Angriff der Hamas auf Israel selten deutlich verurteilt.
      UN-General António Guterres hat den Angriff der Hamas auf Israel selten deutlich verurteilt. © AFP | Leonardo Munoz

      Der UN-Generalsekretär rief zur „unverzüglichen und bedingungslosen Freilassung“ der aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Geiseln auf. Zugleich beschwor er die Hamas, dem Personal des Roten Kreuzes zu erlauben, die Geiseln zu besuchen. 

      Zudem äußerte Guterres Sorgen über die Ausweitung des Konflikts in den Libanon. „Der Krieg, der auf die schrecklichen Angriffe vor einem Jahr folgte, zerstört weiterhin Leben und fügt den Palästinensern im Gazastreifen und nun auch den Menschen im Libanon tiefes menschliches Leid zu“, gab Guterres an.

      Israels Armee: Hamas-Kommandozentrale in Gaza angegriffen

      2.33 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im umkämpften Gazastreifen erneut Kommandozentralen der islamistischen Hamas aus der Luft angegriffen. Eine habe sich im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens in einem Gebäude befunden, in dem früher eine Schule gewesen sei, hieß es. Eine andere Kommandozentrale habe sich in demselben Gebiet in einem Gebäude befunden, das früher als Moschee gedient habe. Arabischen Berichten zufolge gab es in dem Gebiet 15 Tote und Dutzende Verletzte. Weder die arabischen Berichte noch die Angaben der Armee ließen sich unabhängig prüfen. 

      Man habe vor den „präzisen“ Angriffen zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, erklärte die Armee. Die attackierten Gebäude seien zur Planung und Ausführung von Terroranschlägen gegen die israelischen Truppen und den Staat Israel genutzt worden. Dies sei ein weiteres Beispiel für den systematischen Missbrauch der zivilen Infrastruktur durch die Hamas, die damit gegen internationales Recht verstoße, hieß es. 

      Das Nahost-Newsblog vom 3. bis 5 Oktober können Sie hier nachlesen.