Berlin. Der Ukraine-Krieg zeigt: Drohnen bedrohen Soldaten und Fahrzeuge. Die Bundeswehr erhält eine neue Abwehr: Skyranger. Was er alles kann.

Der Ukraine-Krieg ist wohl der erste Drohnenkrieg. Nie zuvor wurden so viele in einem Konflikt eingesetzt. Sie kreisen über ein Gefechtsfeld, beobachten, jagen und zerstören.

Mag sein, dass sie nicht kriegsentscheidend sind. Aber zum einen ist mit ihrem Einsatz der Krieg transparent geworden; jede Bewegung in Echtzeit wird verfolgt. Zum anderen haben sich viele Waffensysteme als verwundbar herausgestellt, etwa Panzer. Gegen Drohnen helfen Flakpanzer und Störsender. Im Kampf gegen Russland braucht die Ukraine beides – und nicht nur sie.

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Nach Ungarn hat gerade Österreich beim Düsseldorfer Rüstungshersteller Rheinmetall ein Flugabwehrsystem bestellt: den Skyranger 30. Die Bundeswehr will das System ebenfalls beschaffen – der Bundestag hat kürzlich zugestimmt –, vermutlich auch Dänemark.

Gepard ausgemustert: Das Comeback des Flugabwehrpanzers

Es ist die Korrektur eines Fehlers. Denn das deutsche Heer hatte den Flakpanzer Gepard vor mehr als zehn Jahren ausgemustert, der nun – eine Ironie – im Ukraine-Krieg ein Comeback erlebt.

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Der Skyranger ist kein neuer Panzer, sondern ein Turm, mit dem bereits bestehende Fahrzeuge ausgerüstet werden können: In Ungarn kommt das Modul auf den KF41 Lynx drauf, in Österreich auf den Pandur EVO und bei der Bundeswehr auf den Radpanzer Boxer.

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Es sind Fahrzeuge, mit denen Soldaten an die Front gebracht werden. Also musste ein System her, das sie im Nahbereich gegen Drohnen schützt. Der Ukraine-Krieg bestätigte die Entwickler und beschleunigte ihre Beschaffung.

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Seither sind solche Systeme prioritär. Plötzlich ist das Geld dafür da, um Beschaffungen einfach vorzuziehen. Es kann gar nicht schnell genug gehen. Obwohl der Skyranger seine Erprobungs- und Feuertests erst im letzten Dezember bestanden hat, soll der Bundeswehr das erste Nachweisexemplar schon im nächsten Jahr geliefert werden, ein Jahr dann die Serienmodelle.

Ukraine-Krieg: Gepard-Panzer an vorderster Front
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    In seiner letzten Sitzung gab der Verteidigungsausschuss im Bundestag grünes Licht für den Kauf von 19 Systemen, obwohl bereits ein Flugabwehrsystem der nächsten Generation (NNbS) entwickelt wird. Erst vor gut einem Monat hat das System Erprobungs- und Feuertests bestanden.

    Der nächste Schritt: Störsender, gar Laserwaffen

    Der Skyranger setzt neben einer 30-mm-Kanone auch Lenkflugkörper (um etwa Kampfhubschrauber zu bekämpfen) ein. Vor allem verschießt der Skyranger Munition mit einem programmierbaren Luftsprengpunkt. Für jedes Geschoss wird der Detonationszeitpunkt exakt programmiert. Dadurch eignet sie das System laut Rheinmetall zur Bekämpfung kleiner Ziele (Raketen, Artillerie, Mörser) und von Drohnen. Das „Bundeswehr-Journal“ lobt, so könne man auch Ziele hinter einer Deckung bekämpfen.

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    Die Kanone ist nicht ganz neu, sie kommt schon in einem Kampfjet zum Einsatz. Die Geschosse sollen eine Reichweite von bis zu 3000 Metern haben, und da die Waffe in einem Winkel von bis zu 85 Grad nach oben gefeuert werden kann, hilft sie auch gegen Drohnen im Sturzflug.

    Der ausgemusterte Flugabwehrkanonenpanzer Gepard, für Militärs „oldie, but goldie“.
    Der ausgemusterte Flugabwehrkanonenpanzer Gepard, für Militärs „oldie, but goldie“. © picture alliance/dpa | Marcus Brandt

    Diskutiert wird eine Variante für elektronische Kriegsführung. Den Plänen zufolge würden Sensoren die Steuersignale von Drohnen abfangen. So würde man letztlich die Position der Bedienmannschaften verraten. Gleichzeitig könnte der Skyranger mit Funkstörgeräten ausgestattet werden, um Drohnen ohne Beschuss vom Himmel zu holen. Selbst eine Laserwaffe ist im Gespräch, aber freilich vorerst noch Zukunftsmusik.

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