Berlin. Deutschland liefert der Ukraine moderne Leopard-Panzer. Die Truppen an der Front haben jedoch ein Problem mit dem deutschen Gerät.

Die ukrainische Armee beklagt einen eklatanten Mangel von Ersatzteilen für die von Deutschland gelieferten Leopard-Panzer. „Zu diesem Zeitpunkt muss das Hauptaugenmerk auf die Organisation einer erhöhten Versorgung mit Ersatzteilen für die Wartung und Reparatur von Leopard-Panzern gerichtet werden“, sagte der Stellvertretende Befehlshaber der Logistikkräfte der Streitkräfte der Ukraine, Oberst Serhii Artamoshchenko, unserer Redaktion. Es gebe eine „unzureichende Anzahl von Ersatzteilen für die Panzer Leopard 1 und Leopard 2“, fügte der Oberst hinzu.

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„Das Kommando der Logistikkräfte der ukrainischen Streitkräfte ist den Partnerländern für ihre Unterstützung und technische Hilfe dankbar“, betonte Artamoshchenko. Demnach gibt es aber je nach Land große Unterschiede bei der Versorgung mit Ersatzteilen für gelieferte Waffen.

Die von den USA und Schweden gelieferte Militärausrüstung werde zu etwa 70 Prozent mit Ersatzteilen versorgt, die aus Großbritannien zu rund 40 Prozent. Lieferungen anderer Partnerländer kämen „nur zu einem äußerst geringen Teil“ von bis zu zehn Prozent mit Ersatzteilen. „Militärische Ausrüstung aus Ländern wie Polen und Slowenien wird überhaupt nicht mit Ersatzteilen versorgt.“

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Ukrainische Soldaten stehen am Mittwoch 31. Januar 2024 vor einem Leopard-2-Panzer in der Oblast Donezk im Osten der Ukraine. In der aktuellen Diskussion werden die Fähigkeiten des Leopard 2 angezweifelt.
Ukrainische Soldaten stehen am Mittwoch 31. Januar 2024 vor einem Leopard-2-Panzer in der Oblast Donezk im Osten der Ukraine. In der aktuellen Diskussion werden die Fähigkeiten des Leopard 2 angezweifelt. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Das Bundesverteidigungsministerium gibt dagegen an, die Ukraine ständig mit Ersatzteilen zu versorgen. „Die vor etwa einem Jahr aus Bundeswehrbeständen abgegebenen Kampfpanzer Leopard 2A6 werden, wie auch andere an die Ukraine abgegebenen Waffensysteme, in den Kampfgebieten in hochintensiven Gefechtssituationen genutzt“, sagte ein Ministeriumssprecher dieser Redaktion. „Die mitgelieferten Munitions- und Ersatzteilbestände werden im Rahmen der entsprechenden Kapazitäten ständig nachgeliefert. Durch den engen und vertrauensvollen Austausch mit den ukrainischen Fachstellen haben wir ein gutes Lagebild über die aktuellen Bedarfe.“

Die Aussage des Verteidigungsministeriums steht im krassen Gegensatz zu dem, was Soldaten an der Front erzählen. Ein Bataillons-Kommandant der ukrainischen Armee im Fronteinsatz in der Region Donezk im Osten der Ukraine berichtete dieser Redaktion von den Problemen durch fehlende Ersatzteile für deutsche Leopard-2A6-Panzer.

„Wir haben nur das, was im vergangenen Sommer geliefert wurde“, sagte der Kommandant. „Wir haben keine Ersatzteile.“ Der Bataillonskommandant kritisiert, von den westlichen Partnern nicht ernst genommen zu werden. „Wir liefern Informationen über Kampfschäden und Kampfeinsätze. Aber ich sehe nicht, dass irgendjemand auf diese Informationen hört. Das heißt, wir sprechen, aber niemand hört uns.“

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