Hamburg. Finanzlage führt zu Arbeitsplatzabbau. DAK-Vorstand Rebscher geht Ende des Jahres. Zusatzbeiträge verschärfen Krise.
Die DAK-Gesundheit will aufgrund der angespannten Finanzlage 1600 von gut 10.000 Arbeitsplätzen bundesweit abbauen. Wie viele davon in den einzelnen Bundesländern betroffen sind, ist nach Angaben eines Sprechers noch unklar. Die mit sechs Millionen Versicherten drittgrößte gesetzliche Krankenkasse mit Hauptsitz in Hamburg spricht von „ Umstrukturierungen“ und macht unter anderem hohe Verwaltungskosten für die anhaltende Krise des Unternehmens verantwortlich. Die DAK-Gesundheit hat in den vergangenen Jahren durch die hohen Zusatzbeiträge kontinuierlich Hunderttausende Mitglieder verloren. Zurzeit verlangt die Kasse 1,5 Prozentpunkte zuzüglich zu den bundesweit einheitlichen 14,6 Prozent vom Bruttogehalt.
Vermutlich würden auch Geschäftsstellen geschlossen, hieß es. Die DAK-Gesundheit zählt zu den Kassen, die sich zuletzt noch ein Netz von Kundenzentren leisteten. Wettbewerber und Partnerkassen im Verband der Ersatzkassen (VDEK) weisen seit Jahren auf die Probleme der DAK-Gesundheit hin, die im Jahr 2012 mit der BKK Gesundheit und der BKK Axel Springer zum jetzigen öffentlich-rechtlichen Unternehmen fusionierte.
Kassen wie die Techniker, die Barmer GEK oder die Hamburger KKH fürchteten bereits, durch eine finanzielle Schieflage der DAK-Gesundheit in Mitleidenschaft gezogen zu werden und haften zu müssen. Innerhalb des Verbandes hat es deshalb Auseinandersetzungen gegeben.
Der langjährige DAK-Vorstandschef Prof. Herbert Rebscher wird Ende des Jahres sein Amt aufgeben. Nachfolger wird Andreas Storm, früherer Gesundheitsminister (CDU) im Saarland. Storm wechselt schon zum 1. Juli in den Vorstand und übernimmt Rebschers Amt dann am 1. Januar. Die Gewerkschaft Ver.di will so viele Arbeitsplätze wie möglich erhalten oder den Stellenabbau sozialverträglich gestalten. Gleichzeitig dürften die Angestellten nicht auf eine Gehaltserhöhung verzichten, die derzeit diskutiert werde.