Bundesfinanzminister Schäuble pocht auf dem Weg zur angestrebten europäischen Fiskalunion auf mehr Macht für den EU-Währungskommissar.
Abu Dhabi/Hamburg. Zur dauerhaften Lösung der Euro-Schuldenkrise unternimmt Deutschland einen neuen Anlauf für rasche Vertragsänderungen in der EU. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble pocht auf dem Weg zur angestrebten europäischen Fiskalunion auf mehr Macht für den EU-Währungskommissar. Ferner solle das Europäische Parlament mit einem flexiblen Stimmrecht gestärkt werden, sagte der CDU-Politiker am Dienstag auf dem Rückflug aus Asien.
Bereits beim EU-Gipfel in dieser Woche soll der Vorstoß den europäischen Partnern unterbreitet werden. Schäuble will erreichen, dass der Währungskommissar genauso viel Einfluss bekommt wie der EU-Wettbewerbskommissar. Er soll gegebenenfalls allein den Haushalt eines Staates an das nationale Parlament zurückverweisen können.
Ziel ist ferner eine Art „Euro-Gruppen-Parlament“. So sollten im Europäischen Parlament bei Entscheidungen, die nur bestimmte Gruppen wie die Euro-Zone oder die Schengen-Staaten betreffen, auch nur die Abgeordneten aus den jeweils betroffenen Mitgliedstaaten abstimmen.