Zittern um die Mehrheit wie bei Heide Simonis: Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) bekam im ersten Anlauf nicht die nötigen Stimmen.
Saarbrücken. Neues vom Heide-Mörder: Wiederholt sich in Deutschlands einziger Jamaika-Koalition die Geschichte, die Schleswig-Holsteins frühere Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) erlitt? Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) ist im Landtag im ersten Wahlgang zur Wahl der Ministerpräsidentin des Saarlandes überraschend gescheitert. Sie erhielt nicht die notwendige einfache Mehrheit der 51 Abgeordneten.
Kramp-Karrenbauer bekam nur 25 Stimmen und damit nicht alle Stimmen der 27 Abgeordneten der schwarz-gelb-grünen Regierungsfraktionen. Auf den Gegenkandidaten der SPD, Heiko Maas, entfielen ebenfalls 25 Stimmen. Es wurde eine Unterbrechung der Landtagssitzung beantragt. Von den insgesamt 51 Abgeordneten enthielt sich einer der Stimme. Die Jamaika-Koalition von CDU, FDP und Grünen verfügt im Landtag über 27 Stimmen, die Opposition von SPD und Linken über 24.
Auch Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) ist erst im dritten Wahlgang gewählt worden. Ob ihr Vorgänger Dieter Althaus derjenige war, der ihr zunächst die Wahl verwehrte? Die frühere schleswig-holsteinische Ministerpräsidentin Heide Simonis scheiterte im Jahr 2005 dreimal bei der Wahl. Ein SPD-Abgeordneter, bis heute unbekannt, wählte sie nicht. Der Mann (oder die Frau) wurde als „Heide-Mörder" bezeichnet.