Ein afghanischer Polizist wurde getötet. Der Bundestag billigt das neue Afghanistan-Mandat und Soldaten für den Awacs-Einsatz.
Kundus/Berlin. Bei einem Bombenanschlag auf eine Patrouille von deutschen und afghanischen Sicherheitskräften ist ein afghanischer Polizist getötet worden. Bundeswehr-Soldaten seien bei dem Anschlag in der nördlichen Provinz Kundus nicht verletzt worden, sagte der Polizeichef des Unruhedistrikts Char Darah, Gholam Muhaiyuddin. Die Explosion des am Straßenrand versteckten Sprengsatzes habe zudem ein afghanisches Polizeifahrzeug zerstört. Die Bundeswehr bestätigte den Zwischenfall und erklärte, der Angriff „mit einem Sprengsatz“ habe sich am Morgen (Ortszeit) rund 14 Kilometer westlich des Regionalen Wiederaufbauteams Kundus ereignet.
Der Bundestag hat nur zwei Tage nach dem Kabinettsbeschluss das neue Bundeswehrmandat zum erweiterten Einsatz in Afghanistan verabschiedet. Das Parlament billigte mit einer breiten Mehrheit den Einsatz von bis zu 300 deutschen Soldaten an Bord von Awacs-Überwachungsflugzeugen am Hindukusch. Damit sollen die Nato-Bündnispartner in Libyen entlastet werden. Der Awacs-Einsatz ist wie das laufende Isaf-Mandat zunächst bis zum 31. Januar 2012 befristet. Die Obergrenze der deutschen Truppen liegt dabei weiterhin bei 5350 Soldaten.
Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hat für mehr Soldaten in Afghanistan zur Entlastung von Nato-Ländern im Krieg in Libyen geworben. „Wir beteiligen uns nicht mit Soldaten an einem Kampfeinsatz in Libyen, das heißt aber doch nicht, dass wir unsere Verbündeten in Libyen in Gefahr bringen“, sagte der Vizekanzler am Freitag im Bundestag. „Wir werden sie entlasten. (...) Das ist Bündnispolitik der Vernunft.“ Westerwelle wies den Vorwurf der Opposition zurück, es handele sich um Taktik vor den Landtagswahlen. (dpa/dapd)