Die Familien müssen den Gürtel enger schnallen. Von der Kürzung beim Elterngeld sind nicht nur Familien in Hartz IV betroffen.
Passau. Bundesweit sind nach Informationen der „Passauer Neuen Presse“ rund 275.000 Väter und Mütter von den Einsparungen beim staatlichen Elterngeld betroffen. Dazu zählen nach Schätzungen des Bundesfamilienministeriums knapp 80.000 Hartz-IV-Empfänger, die künftig kein Elterngeld mehr zusätzlich zu Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld erhalten. Das Elterngeld wird seit dem 1. Januar 2011 auf Hartz-IV-Leistungen angerechnet.
Von der Absenkung der Lohnersatzquote beim Elterngeld von 67 auf 65 Prozent ab einem monatlichen Nettoeinkommen von 1240 Euro seien etwa 195.000 Väter und Mütter betroffen, bestätigte eine Sprecherin des Ministeriums. Das entspreche rund einem Viertel der etwa 800.000 Elterngeldbezieher. Die Kürzungen bei der Familienförderung sind Teil des ersten Sparpakets der schwarz-gelben Bundesregierung. Im Familienetat sind damit rund 650 Millionen Euro für das Elterngeld gestrichen worden.
Empfänger von Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Kinderzuschlag, die vor der Geburt des Kindes erwerbstätig waren, sollen nun allerdings einen Elterngeldfreibetrag in Höhe von bis zu 300 Euro erhalten. Davon könnten rund 50.000 Berechtigte profitieren, sagte die Sprecherin weiter.