Das US-Magazin Forbes veröffentlicht jedes Jahr eine Liste der mächtigsten Frauen der Welt. Kanzlerin Merkel kommt diesmal nur auf Platz vier.
New York. Für das amerikanische Magazin "Forbes" war Bundeskanzlerin Angela Merkel seit 2006 die mächtigste Frau der Welt. Doch jetzt wurde sie entthront und zwar von Michelle Obama .
Die US-Präsidentengattin Michelle Obama bringe sich mehr in die Politik ein als ihre Vorgängerin Laura Bush, sei dabei aber nicht so offensiv wie die ehemalige First Lady Hillary Clinton, schreibt das Magazin. Michelle Obama habe sich das Amt der First Lady zu eigen gemacht, ohne dabei an Popularität einzubüßen. Ihr Einsatz im derzeitigen US-Wahlkampf sei ein eindeutiger Beleg für ihr Charisma und ihr Einfluss werde auch durch ihre Kampagne gegen Fettleibigkeit unter Kindern deutlich, denn ihretwegen hätten Konzerne wie Coca-Cola und Kellogg versprochen, den Kaloriengehalt ihrer Produkte zu reduzieren.
Merkel rutschte in der jährlich veröffentlichten Rangliste auf Platz vier ab. Ihre Regierungskoalition sei fragil, schreibt das Magazin. "Merkel versucht, Steuern und Bildung noch vor den Landtagswahlen im Frühjahr durchzubringen", heißt es weiter. Weil es der deustchen Wirtschaft so gut gehe, könne die Kanzlerin es sich leisten, politisches Kapital zu verspielen.
Dem Magazin zufolge ist die Chefin des US-Lebensmittelkonzerns Kraft, Irene Rosenfeld, die zweitmächtigste Frau der Welt, gefolgt von Talkmasterin Oprah Winfrey.Die US-Talk-Ikone wurde von "Forbes" erst vor wenigen Wochen zur einflussreichsten Prominenten der Welt gekürt. Sie führt diese Liste für 2010 auch wegen ihrer Jahreseinkünfte von umgerechnet 255 Millionen Euro an, wie das US-Magazin erklärte.
In der Liste der mächtigsten Frauen folgt auf Merkel auf Platz fünf US-Außenministerin Hillary Clinton, auf Platz sechs Pepsi-Chefin Indra Nooyi und auf Platz sieben Lady Gaga.
Vor einem Jahr hatte Michelle Obama in der Liste lediglich Platz 40 belegt. Dieses Jahr änderte „Forbes“ seine Kriterien etwas: Direkte Macht und Vermögen sind nicht mehr so entscheidend wie früher, dagegen schätzte das Magazin die Bedeutung von Kreativität und Unternehmertum höher ein.
Unter den 100 mächtigsten Frauen ist noch eine Deustche: Heidi Klum liegt auf Platz 39. (reuters/abendblatt.de)