Der 50-jährige Jurist ist seit 2003 Ministerpräsident in Niedersachsen. Er gilt eher als Mann der leisen Töne.
Hannover. Mit seinem Politikstil dürfte Christian Wulff gut ins Schloss Bellevue passen: Knallhart zu polarisieren ist seine Sache nicht. Der 50-Jährige gilt eher als ein Mann der sanften Töne. Im Landtagswahlkampf 2008 verteidigte er mit diesem moderaten Stil die Macht in Niedersachsen – die Opposition kritisierte: „Beliebt durch Beliebigkeit.“
Wulff ist seit 2003 Ministerpräsident. Der Jurist aus Osnabrück hatte einen langen Atem bewiesen, schaffte er doch erst im dritten Anlauf – nach zwei bitteren Niederlagen gegen den späteren Kanzler Gerhard Schröder (SPD) – den Sieg in seinem Heimatland. Der CDU-Bundesvize gilt nach dem angekündigten Rückzug von Roland Koch aus Hessen und der Wahlschlappe von Jürgen Rüttgers aus Nordrhein-Westfalen als letzter verbliebener innerparteilicher Konkurrent von Kanzlerin Angela Merkel. Für Aufsehen hatte er vor zwei Jahren allerdings mit seiner Aussage gesorgt, für das Kanzleramt fehle ihm der „unbedingte Wille zur Macht und die Bereitschaft, dem alles unterzuordnen“. Wulff wäre nach Heinrich Lübke erst der zweite Katholik als Bundespräsident seit 1949. Und der erste mit einer solch jungen Familie: Er hat mit seiner zweiten Ehefrau Bettina einen zweijährigen Sohn. Aus seiner ersten Ehe hat Wulff eine Tochter im Teenager-Alter.