Vor allem die Deutsche BKK und die DAK sind betroffen. 13 Kassen haben schon den Antrag auf einen Zusatzbeitrag gestellt.
Berlin. Wegen der Zusatzbeiträge haben laut einem Zeitungsbericht bislang knapp 200.000 gesetzliche Versicherte ihre Krankenkasse gewechselt. Allein bei der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) seien rund 40.000 Kündigungen eingegangen, berichtete die „Bild“-Zeitung (Samstagsausgabe) mit Berufung auf Kassenkreise. Bei der Krankenkasse Deutsche BKK sollen rund 60.000 Mitglieder gekündigt haben, was einschließlich der mitversicherten Ehepartner und Kinder etwa 86.000 Versicherte weniger ausmache. Laut Informationen der Zeitung entspricht dies einem Mitgliederschwund von knapp zehn Prozent.
Von der Wechselwelle profitiere vor allem die BKK FTE in Wolfsburg. „Wir verzeichnen einen Zulauf von bisher fast 44.000 neuen Mitgliedern“, bestätigte ein Sprecher dem Blatt. Dies bedeute ein Plus von fast 44 Prozent. Die Barmer GEK hat demnach seit dem ersten Januar 2010 etwa 9000 neue Versicherte dazu gewonnen. Nach Angaben von „Bild“ sollen bei der größten gesetzlichen Krankenkasse spätestens zum 1. Juli ebenfalls ein Zusatzbeitrag erhoben werden. Bei der Techniker Krankenkasse (TK) seien wiederum rund 60.000 neue Versicherte dazu gekommen.
Laut Bundesversicherungsamt haben bislang 13 Kassen Anträge auf Erhebung eines Zusatzbeitrages gestellt, elf davon seien bereits bewilligt. Die Kassen können Zusatzbeiträge von zumeist acht Euro im Monat fordern, wenn sie mit dem Geld aus dem Gesundheitsfonds nicht auskommen. Manche Kassen erheben aber auch höhere Beiträge. Experten gehen davon aus, dass bis 2011 nahezu alle gesetzlichen Kassen Zusatzbeiträge fordern.