Ein aus Somalia stammende Mann versuchte, in das Haus von Kurt Westergaard einzudringen. Er wurde von der Polizei angeschossen.
Kopenhagen. Ein aus Somalia stammender Mann hat am Freitagabend versucht, in das Haus des dänischen Mohammed-Karikaturisten Kurt Westergaard einzudringen. Dänischen Medienberichten zufolge wurde der 27-Jährige an Armen und Beinen verletzt, als die Polizei auf ihn schoss. Der Mann sei alleine gewesen. Zunächst hatte es geheißen, dass zwei weitere Männer mit ihm in das Haus im westdänischen Aarhus einzudringen versuchten. Aus dänischen Geheimdienstkreisen verlautete, dass der Täter Verbindungen zu somalischen Islamisten haben soll.
Westergaard sagte der Nachrichtenagentur Ritzau, er habe sich in einem sicheren Raum eingeschlossen. Der Eindringling habe versucht, die Haustür mit einem Hammer einzuschlagen. Zu dem Zeitpunkt habe sich auch seine fünfjährige Enkelin in dem Haus befunden, sagte der 74-jährige Zeichner. Ritzau meldete, dass ein Dutzend Polizeiautos vor Ort seien und Experten das Gelände nach einer möglichen Bombe absuchten.
Die Veröffentlichung von insgesamt zwölf Mohammed-Karikaturen von Westergaard in der Zeitung „Jyllands Posten“ hatte im September 2005 in der muslimischen Welt eine Welle der Empörung ausgelöst. In zahlreichen islamisch geprägten Ländern gab es heftige Proteste und Boykottaufrufe gegen Dänemark. Westergaard erhielt Morddrohungen und steht seitdem unter Polizeischutz. Anfang 2008 nahm die dänische Polizei drei muslimische Männer fest, die einen Anschlag auf Westergaard geplant haben sollen.