Die Welt reagiert mit Emnpörung auf Informationen, wonach der Iran eine weitere Atomanlage betreibt
Pittsburgh. Angesichts der jüngsten Entwicklung im Atomstreit mit dem Iran hat US-Präsident Barack Obama einen Militäreinsatz nicht ausgeschlossen. Er bevorzuge aber nach wie vor eine diplomatische Lösung, sagte Obama am Freitag nach Abschluss des G-20-Gipfels im amerikanischen Pittsburgh. Er warnte die iranische Führung eindringlich vor einem Konfrontationskurs. Die Staatengemeinschaft sei im Streit um das iranische Atomprogramm nie so geschlossen gewesen wie jetzt.
„Das Handeln Irans wirft große Zweifel auf“, sagte Obama. Es sei fraglich, ob das iranische Atomprogramm nur friedlichen Zwecken diene. „Wenn sich herausstellt, dass die Diplomatie nicht funktioniert hat, werden wir zum Beispiel in einer viel stärkeren Position sein, um beißende Sanktionen durchzusetzen“, erklärte Obama.
Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy forderte den Iran auf, Inspektionen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zuzulassen. In Bezug auf iranische Dementis sagte er nach Abschluss des Gipfeltreffens in Pittsburgh: „Lassen wir die IAEA Inspektionen durchführen und wir werden sehen, wer Recht hat.“ Zuvor war bekanntgeworden, dass im Iran eine zweite Anlage zur Urananreicherung existiert, die Teheran bislang verschwiegen hat. In einem Brief an die IAEA offenbarte der Iran jetzt die Existenz der Anlage.
Die Nachricht sorgte am Freitag für einen Paukenschlag auf dem G-20-Gipfel in Pittsburgh. Die USA, Großbritannien und Frankreich reagierten empört. Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte „schnellstmögliche Aufklärung“. Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad wies den Vorwurf zurück, sein Land habe mit der späten Information gegen die Regeln der IAEA verstoßen. Die IAEA erklärte, sie hätte bereits bei der Planung der Atomanlage in Kenntnis gesetzt werden müssen.